Franz Krug wird 80

26.3.2015, 06:00 Uhr
Franz Krug wird 80

© De Geare

Dabei hat er die Entscheidungsbehörde an der Spitze mit eigenem Format versehen: volksverbunden und bürgernah, „mit nie versiegendem Humor“, wie es einst Edmund Stoiber formulierte, aber ebenso mit großem Fleiß und hoher Sachkompetenz. Am heutigen Donnerstag wird er 80 Jahre alt.

Die acht Jahre, die er vor seiner Wahl zum Landrat im Maximilianeum als CSU-Landtagsabgeordneter verbracht hatte, mögen ihn auf seine spätere Aufgabe vorbereitet haben. So fand er bei den Debatten, bei den politischen Auseinandersetzungen im Kreistag stets die richtige Argumentation, um die damalige Mehrheit von CSU und Freien Wählern auf seine Seite zu ziehen. Dabei verletzte er selbst bei harten politischen Auseinandersetzungen zu keiner Zeit die berühmte Gürtellinie.

Der gebürtige Oberpfälzer war bei den Wahlen nie gefährdet, kein Konkurrent konnte ihm das Wasser reichen. Dermaßen von der Bevölkerung ausgestattet, bewältigte er in einem knappen Vierteljahrhundert ein breites Leistungsband und konnte die Weichen für zahlreiche Einrichtungen aus den Bereichen Bildung, Soziales und Umwelt stellen – Projekte, aus denen die Bürger heute noch die Früchte ziehen. So brachte der Landkreis unter Krug noch vor dem Freistaat ein Umwelt- und Naturschutzprogramm auf den Weg, richtete Wertstoffhöfe zu Recyclingzwecken ein, baute den ÖPNV zwischen der Stadt Erlangen und dem Landkreis aus und schaffte neue Bildungsstätten.

Diese Vorreiterrolle des Landkreises ERH unter Franz Krug lobt auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in seinen Glückwünschen für den Altlandrat. Er selbst, so der Minister, habe in den vier Jahren, in den er unter Krug als Abteilungsleiter im Landratsamt gearbeitet habe, „viel von Dir gelernt — kommunalpolitisch wie im Verwaltungsvollzug“.

Der Jurist Franz Krug, vor seinem Chefposten im Landratsamt als Amtsgerichtsrat in Höchstadt tätig, hatte das Landratsamt mit rund 230 Mitarbeitern souverän im Griff.

Die Liste seiner Ämter war in seiner Zeit als Landrat fast unendlich. Der Chefposten in den Verwaltungsräten zweier Sparkassen, Präsidiumsmitgliedschaften im Landkreistag, der Sitz beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof und der CSU-Kreisvorsitz – bei dem ihm Kritiker vorwarfen, nicht rechtzeitig für eine chancenreiche Nachfolge gesorgt zu haben – mögen da nur als Beispiele dienen. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Verdienstordens waren offizieller Ausdruck der Ehrerbietung.

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