Friedhofsstreit in Kriegenbrunn

21.4.2017, 06:00 Uhr
Friedhofsstreit in Kriegenbrunn

© Klaus-Dieter Schreiter

Ortsbeirat Felix Meißel hatte den Stein ins Rollen gebracht. Er ist Bestatter von Beruf und kennt sich aus auf den Erlanger Friedhöfen. Auf dem Steudacher Gottesacker, berichtete er während der jüngsten Ortsbeiratssitzung, seien die Baumgräber alle belegt, in Frauenaurach habe es bereits erhebliche Engpässe gegeben. Kürzlich seien dann den Erlanger Bestattern vom Standesamt Briefe ins Haus geflattert, in denen darauf hingewiesen werde, dass in Frauenaurach wieder Baumgräber für Verstorbene zur Verfügung stehen würden, die ihren letzten Wohnsitz in Erlangen hatten. Dort seien zwei Bäume nachgepflanzt worden, berichtete Meißel.

Zudem werde in dem Schreiben darauf hingewiesen, dass unter den Bäumen auf dem Kriegenbrunner Friedhof auch Verstorbene bestattet werden könnten, die nicht in Erlangen gewohnt haben. Das kam beim Ortsbeirat gar nicht gut an. Es sei so auch nicht vereinbart gewesen, meinte Ortsbeirat Erwin Mayer, der einst auch schon um die 124 Ewigkeitsgräber auf dem Kriegenbrunner Friedhof gekämpft hatte. Diesen Streit aber hatten die Bürger verloren. Sie müssen für ihre Ewigkeitsgräber ab 2022 Gebühren zahlen. Das hat wie berichtet das Verwaltungsgericht Ansbach vor rund drei Jahren entschieden, und das wurmt die Kriegenbrunner noch immer.

Darum meint Mayer nun: "Wir dürfen uns nicht über den Tisch ziehen lassen". Gerhard Jungkunz schlug gar vor, der Ortsbeirat müsse sich "heftig dagegen wehren, dass uns das aus den Händen gleitet".

Er geht davon aus, dass es "Unmut" geben wird unter den Bürgern, weil sie befürchten müssen, dass für Verstorbene aus Kriegenbrunn und Hüttendorf bald keine Baumgräber mehr auf dem eigenen Friedhof zur Verfügung stehen werden, wenn sich jeder dort begraben lassen kann. Denn Baumbestattungen liegen momentan im Trend, und der Bedarf an Baumgräbern ist entsprechend hoch. Der Vorsitzende des Ortsbeirats, Jens Schäfer, will darum von der Friedhofsverwaltung eine Stellungnahme anfordern, zumal sein Gremium in die Entscheidung, wie die Baumgräber belegt werden sollen, weder eingebunden war noch darüber informiert wurde.

Zehn Bäume

Derzeit sind zehn Bäume auf dem Kriegenbrunner Friedhof für Baumgräber vorgesehen, davon sind derzeit zwei mit insgesamt 14 Urnen belegt. Die Namen der Verstorbenen befinden sich auf einer Stele, die zwischen den nummerierten Bäumen steht.

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