Gebühren für Neunkirchener Gräber sollen gleich sein

26.2.2018, 11:00 Uhr
Gebühren für Neunkirchener Gräber sollen gleich sein

© Harald Hofmann

Zwei öffentliche Flächen und eine in Privatbesitz blieben übrig: an den Heuwiesen, westlich der Mittelschule am Schellenberger Weg und am Hirtengraben. Ihre Eignung wird nun näher untersucht.

Die meisten Grundstücke fielen gleich durch das Prüfungsraster, weil kein Baurecht besteht und keine Erschließung, vor allem keine Zufahrt vorhanden ist. Neunkirchen will eine gemischte Tagesstätte mit Krippe, großem Kindergarten und — zumindest vorübergehend mit Hort errichten.

Eine solche Einrichtung bringt auch Verkehr mit sich. Das ist ein Gesichtspunkt, der gegen die Lage an der Mittelschule spricht. Zudem ist noch unklar, ob die Grundschule dorthin verlegt wird. Das spräche für einen Hort gleich daneben. Und auch die Idee am Schellenberger Weg eine Art Bildungscampus zu errichten.

Fußläufig erreichbar, nicht zu weit am Ortsrand. Diese von Martin Mehl (CSU) genannten Kriterien erfüllt vor allem das private Grundstück am Hirtengraben, das aber zum Teil im Überschwemmungsraum des Brandbaches liegt. Hier greift wie bei einem möglichen Rathausstandort das Hochwasserschutzkonzept, das die Gemeinde derzeit entwickeln lässt.

Tief in die Tasche greifen muss Neunkirchen beim Bau des Hauptsammlers im Ortsteil Ermreuth, kostet doch schon der reguläre Bau etwa 1,5 Millionen Euro. Bei den ersten Bauarbeiten richtete der hohe und drückende Grundwasserstand Schäden an einem Anwesen an. Für den Weiterbau muss nun das Grundwasser durch vier Brunnen abgepumpt werden. Das wird um die 60 000 Euro kosten. Für die Bewohner und Verkehrsteilnehmer wirkt sich das Problem auch aus. Die Straße kann Ende Februar nicht wieder geöffnet werden, sondern muss bis Mai gesperrt bleiben.

Die Berechnung von Bestattungsgebühren ist kompliziert, müssen doch dabei Jahrzehnte im Blick bleiben. Friedhöfe müssen kostendeckend betrieben werden. Deshalb ist ein wesentlicher Kostenfaktor der kalkulatorische Zins für die langfristigen Investitionen.

Neunkirchen betreibt vier Friedhöfe und das Leichenhaus in Ermreuth. Nach dem Willen des Marktgemeinderats sollen die Gebühren für Gräber und Bestattungen in allen gemeindlichen Einrichtungen gleich sein. Das wirkt sich nachteilig für Rödlas und Großenbuch aus. Die alten Sätze liegen 300 Prozent unter dem kommunalen Durchschnittswert. Um das abzumildern, überlegte der Rat, ob nicht der kalkulatorische Zins niedriger angesetzt werden könnte. Der Unterschied wird ermittelt werden, ehe in Großenbuch eine Bürgerversammlung stattfindet.

Fremdwasser als Problem

Aus der Verbandsversammlung des Abwasserverbands teilte Bürgermeister Heinz Richter (FW) mit, dass ein neuer Generalentwässerungsplan für 125 000 Euro erstellt wird. Per Bildflug wird ein digitales Flächenkataster aufgebaut. Ein großes Problem im Verband ist Fremdwasser in den Kanälen, besonders in Neunkirchen-West und Ebersbach.

Hier beträgt der Anteil von Fremdwasser 62 Prozent; woher es kommt, weiß aber niemand. Auch wenn heute, so Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD) Fremdwasser bis zur Hälfte der Kanalmenge akzeptiert wird, sieht Richter Handlungsbedarf. Ähnliches gilt aber auch für Regenrückhalteeinrichtungen in anderen Teilen des Kanalnetzes des Verbands, deren Entlastungsfunktion gefährdet ist.

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