Gibt es bald Gratis-ÖPNV in Erlangen?

21.2.2018, 16:54 Uhr
Kann man in Erlangen bald Bus fahren für lau?

© Bernd Böhner Kann man in Erlangen bald Bus fahren für lau?

Die kürzlich von der Bundesregierung aufgebrachte Idee, Länder und Kommunen bei der Einführung eines kostenlosen ÖPNV-Angebots finanziell zu unterstützen, habe man "mit Begeisterung" aufgenommen. "Die bisherigen Bemühungen zur Einhaltung der Grenzwerte für Stickoxide reichen nicht aus, deshalb ist es jetzt an der Zeit, innovative, außergewöhnliche und große Maßnahmen vorzubereiten", heißt es in dem Schreiben weiter.

Erlangen biete sich nicht zuletzt aufgrund hoher Einpendlerzahlen als Modellstadt an, um die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen und die Wirksamkeit auf die Sauberkeit der Luft zu testen. Kürzlich hatte sich der Oberbürgermeister schon in den Erlanger Nachrichten geäußert, der Schritt, kostenlosen ÖPNV anzubieten, gehe in die richtige Richtung.

Zweifel an Ernsthaftigkeit

Als wesentliche Voraussetzung nennt Janik nun in seinem Schreiben jedoch, dass ausreichende finanzielle Mittel des Bundes beziehungsweise des Freistaats Bayern dauerhaft und verlässlich zur Verfügung gestellt werden können. "Daran wird sich messen, ob die Idee vom Bund wirklich ernsthaft verfolgt wird", sagte Janik.

Die derzeitigen jährlichen Kosten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Erlangen betragen rund 19 Millionen Euro. Davon werden durch Tarifeinnahmen von den Kunden rund 13 Millionen Euro gedeckt. Das verbleibende Defizit in Höhe von 6 Millionen Euro wird von den Erlanger Stadtwerken (ESTW) und der Stadt Erlangen finanziert.

Bislang gibt es in Deutschland keinen kostenlosen Nahverkehr. Als mögliche Modellstädte sind derzeit unter anderem Bonn, Essen, Herrenberg (Baden-Württemberg), Reutlingen, Mannheim, Tübingen und Kiel im Gespräch. In Bayern haben auch Augsburg und die Landeshauptstadt München Interesse.

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