Großer Ärger über Zustand des S-Bahn-Halts Eltersdorf

5.12.2016, 06:00 Uhr
Großer Ärger über Zustand des S-Bahn-Halts Eltersdorf

© Klaus-Dieter Schreiter

Während der Ortsbeiratssitzung haben die Eltersdorfer wieder einmal heftig über die Zustände am S-Bahn-Halt geklagt. Der zwar geplante, jedoch nicht gebaute Südzugang von der Flurstraße her ist für sie ein besonderes Ärgernis. Der Chef der Abteilung Verkehrsplanung im Rathaus, Christian Korda, hatte da auch keine guten Nachrichten. "Die Bahn ist der Auffassung sie hat zwar Baurecht, jedoch keine Baupflicht", berichtete Korda während der Sitzung. Nachdem der Schriftverkehr der Stadt mit der Bahn nichts gebracht habe sei das Eisenbahnbundesamt eingeschaltet worden.

Das solle nun die DB Netz AG, die für den Bau zuständig ist, "zur Umsetzung des planfestgestellten Baurechts", also zum Bau des südlichen Zugangs zum Bahnsteig, veranlassen. Daraufhin hat die DB Netz AG dem Eisenbahnbundesamt offenbar mitgeteilt, dass sie zur Rechtfertigung des nicht realisierten Südzugangs ein Planänderungsverfahren veranlassen will. Wenn das geschehe, so Korda, könne man sich den südlichen Zugang wohl gleich abschminken.

Auch die bayerische Eisenbahngesellschaft als Aufgabenträgerin für den Schienenpersonenverkehr ist von der Verwaltung eingeschaltet worden. "Die Stadt ist auch bereit zu klagen", sagte Korda. Das Ganze sei "höchst ärgerlich und rechtlich fragwürdig". "Ärgerlich" vor allem deshalb, weil, wie der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfgang Appelt während der Sitzung feststellte, "80 Prozent der Eltersdorfer Bahnkunden" über den Südzugang kommen würden.

"Pflichten erfüllt"

Die Bahn sei, so Christian Korda, nach wie vor der Meinung, dass sie ihre Pflichten mit dem nördlichen Zugang zum Bahnsteig von der Weinstraße her erfüllt hat. Der aber ist immer noch nicht fertig. Denn es fehlt der Aufzug zum Mittelbahnsteig. 42 Stufen müsse er mit Krücken hinauf steigen, das sei eine Zumutung, schimpfte darum ein bahnfahrender Eltersdorfer. Hier scheint es aber bald eine Verbesserung zu geben. Auf Anfrage wurde den Erlanger Nachrichten nämlich von der Bahn mitgeteilt, dass mit der Montage des Aufzugs in der Woche ab dem 16. Januar begonnen werden soll. Die Inbetriebnahme finde nach allen notwendigen Abnahmen voraussichtlich ab dem 3. April statt, heißt es.

Provisorium bleibt vorerst

Damit können jedoch nur die Bahnkunden leichter zu ihrer S-Bahn kommen, die nach Nürnberg wollen. Denn der Bahnsteig Richtung Erlangen – eine provisorische Holzkonstruktion — wird bis auf Weiteres nur über eine lange Holztreppe zu erreichen sein. Dazu der Pressesprecher der Bahn für das Bauprojekt, Frank Kniestedt: „Der Mittelbahnsteig kann erst nach Klärung des Planfeststellungsabschnitts 16 in Betrieb gehen. Hierzu muss das Bundesverwaltungsgericht die Fürther Klage gegen die Linienführung mit "Verschwenk" zum Bau der S-Bahn Richtung Fürth entscheiden. Wann ein Urteil gesprochen wird, wissen wir nicht. Solange bleibt der Behelfsbahnsteig Richtung Erlangen bestehen“.

 

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