Großes Kino von kleinen Künstlern in Erlangen

8.12.2016, 15:00 Uhr
Großes Kino von kleinen Künstlern in Erlangen

© Harald Sippel

„Galaktischok“, „Schonkischonk“, „Kaduganga“ — auch wenn es diese Worte vermuten lassen, hier ist nicht von einem neuen Star Wars-Film die Rede. Vielmehr stammen die galaktischen Begriffe aus den Beiträgen zum 12. Mittelfränkischen Kinderfilmfestival. Mit viel Kreativität und Fantasie entstanden verrückte Werbeclips für Superschokolade und andere Wundermittel.

Daneben gibt es auch Filme zu Themen, wie Freundschaft und Liebe. „Diese Themen sind gefragt, da Kinder sich dabei selbst spielen können. Besonders der neue Mitschüler und dessen Integration in die Klasse ist ein wiederkehrendes Motiv“, erklärt Klaus Lutz, Medienfachberater für den Bezirk Mittelfranken. Er ist auch Festivalorganisator und weiß: „Im Tun findet bereits Reflexion statt. So lernen die Kinder aktiv beim Filmemachen etwas über Medien und deren Nutzung. Das ist besonders wichtig.“

Es gibt aber keine thematischen Vorgaben. Die Teilnehmenden können ihrer Fantasie also freien Lauf lassen — und das tun sie auch. Im Superhelden-Streifen der Nürnberger Peter-Vischer-Schule fliegen die Charaktere sogar. „Die Flugszenen mit dem Greenscreen haben total viel Spaß gemacht. Wir würden am liebsten gleich eine Fortsetzung drehen“, verraten der zehnjährige Michalis Ntalntos und der elfjährige Erik Gaus. Um den neuen Pokémon Go-Trend geht es im modernen Märchenfilm vom Team der Evangelischen Jugend und dem Wichernhaus Altdorf. Hierbei können jedoch weder Rotkäppchen noch Rapunzel auf der Suche nach einer Handyladestation behilflich sein.

Großes Kino von kleinen Künstlern in Erlangen

© Harald Sippel

Dass nicht nur der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, sondern auch das Filmfestival grenzenlos ist, zeigt der Film „Pokeäpfel“. Hier zeigen auch Kinder mit Behinderung ihr schauspielerisches Talent. Inklusion lautet der Schwerpunkt in diesem Jahr. „Egal, welcher Art die Barrieren sind, wir möchten allen Jugendlichen Zugang zum Filmemachen bieten. Sie sollen aus der Rolle des Konsumenten, der sich berieseln lässt, ausbrechen und selbst aktiv werden“, erzählt Bertram Höfer, Vorsitzender des Bezirksjungendrings Mittelfranken.

Selbst aktiv werden können angemeldete Schulklassen dann auch bei den Workshops, die im E-Werk angeboten werden. Mit Hilfe von Tablet-Computern können sie so lustige Trickfilme erstellen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eigene Autogrammkarten herzustellen oder einem Zauberer in die Karten zu schauen. Besonders die „Blue Box“ kommt gut an. Vor einem blauen Hintergrund können Kinder auf fliegenden Teppichen schweben oder Pferde reiten — alles natürlich mit Hilfe von Technik und ohne Lebensgefahr auf einer Leinwand. Am Freitag kann dann jeder große und kleine Filmfan von 15 bis 18 Uhr unangemeldet vorbeischauen und an den Workshops teilnehmen.

 

www.kinderfilmfestival-mfr.de

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