Grünen-Chef lobt Eckentaler Ortsverband

22.9.2015, 06:00 Uhr
Grünen-Chef lobt Eckentaler Ortsverband

© Isabel Krieger

Zum runden Geburtstag in der Frohnhofer Mühle gab sich nicht nur der harte Kern der Ökopolitiker aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt ein Stelldichein. Auch Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag schaute auf dem Demeterhof in Frohnhof vorbei. Seit vielen Jahren ist er mit Manfred Bachmayer, einem der Eckentaler Grünen der ersten Stunde, befreundet. Über die Arbeit im Verkehrsausschuss und diverse Straßen- und Radprojekte kam man sich näher.

Nun hielt Hofreiter den Festvortrag und sparte nicht mit Lob für das Engagement des Ortsvereins. 30 Jahre Grüne in Eckental stünden auch für den Erfolg der Partei vor allem in ökologischen Fragen und in Sachen Umwelt. „Es ist uns gelungen, hier etwas nachhaltig zu verändern.“ In Sachen Energiewende sei Deutschland viel schneller vorangekommen, als alle prognostiziert hätten. Jeder, der sich hier engagiere, helfe, die Welt in kleinen Schritten „besser zu machen“, so der Grünenchef.

Menschen sind weiter

Auch auf die aktuelle Flüchtlingssituation ging Hofreiter ein. Die Integration der Asylsuchenden sei in der Tat eine „Herkulesaufgabe“, aber zu stemmen, wenn sie nicht von vorne herein schlecht geredet und mit Bedenken überzogen werde. „Ich glaube nicht, dass die Stimmung kippt“. Das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen beweise viel mehr das Gegenteil: „Die Menschen sind viel weiter als wir denken“. Wichtig sei, aus den Versäumnissen der Vergangenheit die richtigen Schlüsse zu ziehen und von Anfang an die Integration der Menschen zu betreiben. Dafür brauche es finanzielle Mittel und den politischen Willen, zu gestalten.

Auch die Globalisierung müsse man dabei stärker in den Blick nehmen: die Flüchtlingskrise sei nämlich nicht nur durch Kriege wie in Syrien ausgelöst, sondern auch durch wirtschaftliche Nöte, die Europa mit zu verantworten habe, etwa durch die Lieferung von Billigexporten in Länder wie Ghana, die den Menschen dort die Existenzgrundlage entziehen, oder durch die Flotten, die die Weltmeere leer fischten.

Glückwunsch für die Grünen kam auch vom stellvertretenden Eckentaler Bürgermeister Reinhard Zeiß. „Das Engagement der Grünen hat einen festen Platz in der Gesellschaft“, sagte Zeiß.

Spitzzüngig und sehr unterhaltsam spießte Wolfgang Scheffler alias „Scheffi“ vom Theaterverein der Eschenauer Burschenschaft die gestrickte Außenhaut der Ökopartei auf, bevor die Band Forthy2 mit Martina Switalski und der Grünen Gemeinderätin Astrid Marschall noch ein bisschen Rio Reiser und Ina Deter zum Besten gab.

Manfred Bachmayer indes sieht die Grünen in Eckental immer noch als Stachel im Gesäß der lokalen Politik: mit drei Gemeinderäten und einem grünen Ortssprecher sei man zwar politisch nicht am Zuge, werde aber auch in Zukunft die Stimme erheben. „Leider wird Ökologie noch viel zu oft als Belastung gesehen“.

 

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