Gundelhäuser erhalten ein neues Gesicht

ERLANGEN - Die Goethestraße soll wieder ein hübscheres Gesicht bekommen: Die so genannten Gundelhäuser werden umgebaut. Das ockergelbe Haus mit dem ehemaligen Schallplattenladen wird abgerissen. Entstehen sollen dort vielleicht schon ab Mai Wohn- und Geschäftshäuser mit vier Läden, 35 Appartements und 18 Stellplätzen. Der Bauausschuss steht dem Vorhaben prinzipiell positiv gegenüber, will aber noch eine Stellungnahme des Baukunstbeirats einholen.

Wie Jan von Lackum, Leiter des Bauaufsichtsamts, in der Sitzung des Bauausschusses sagte, stünden die Hausnummern Goethestraße 19 und 23 unter Denkmalschutz, die Nummer 21 dagegen nicht. Geplant ist (wie berichtet), die Hausnummer 21 abzureißen Dies sei auch notwendig, damit eine Zufahrt zur Baustelle gewährleistet ist. Allerdings beschloss der Bauausschuss, dass die eigentlich geplante dreistöckige Bebauung auf die in der Goethestraße üblichen zwei Stockwerke reduziert wird.

Der Investor ZBI Zentral Boden Immobilien AG rechnet mit einem Baubeginn möglicherweise schon im Mai. Die Bauzeit soll etwa ein Jahr betragen, das Vorhaben wird um die sieben Millionen Euro kosten.

Für Robert Thaler von der SPD ist die Baumaßnahme in der Goethestraße „keine einfache Lösung“. Helmut Wening (Grüne Liste) erinnerte daran, dass heuer gleich zwei Abiturjahrgänge an die Universität strömen und deshalb Studenten-Appartements gebraucht werden.

Nach den Plänen sollen 18 Stellplätze im überdeckten Innenhof entstehen, es sind 35 Ein-Zimmer-Appartements auch für Studenten geplant. Auch die Richard-Wagner-Straße 12 wird in den Um- und Neubau miteinbezogen. Dort soll ab dem ersten Stock ein Innenhof für Gewerbe entstehen.

Jan von Lackum erklärte, dass dem Abbruch des Hauses Goethestraße21 nichts im Weg stehe, weil dieses Gebäude so sehr verändert wurde, das es nicht mehr als Einzeldenkmal gelte. Gleichwohl stehe es wie die gesamte Innenstadt unter Ensembleschutz. Gleichwohl habe die Denkmalschutzbehörde erklärt, nach der Fertigstellung des Baus die beiden Einzeldenkmäler Goethestraße 19 und 23 noch einmal zu überprüfen. Ungeachtet dessen sei bei den Bauarbeiten auf die Erhaltung der historischen Substanz im Ensemble zu achten.

Die Verwaltung lehnt daher den Teilabbruch der Goethestraße 23 und Richard-Wagner-Straße 12 ab. Vielmehr sollten die Pläne unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes noch einmal überarbeitet werden.

Von Lackum wies die Mitglieder des Bauausschusses auch darauf hin, dass bei dem geplanten Abbruch in der Richard-Wagner-Straße 12 die Standsicherheit der restlichen Gebäude gefährdet werde. Ähnliches gelte auch für die Goethestraße 23.

Nach der Sitzung des Baukunstbeirats wird sich der Bauausschuss am 5. April erneut mit den Plänen für die Goethestraße befassen.