Gutscheine und Improvisation retten Kerwa

11.4.2018, 06:00 Uhr
Gutscheine und Improvisation retten Kerwa

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Nachdem vor zwei Jahren keine Schausteller mehr zur Hüttendorfer Kirchweih kommen wollten, weil der Umsatz dort zu gering ist, hatte sich die Dorfgemeinschaft zusammen getan und gesammelt. Aus den Spenden erhielten die Kinder Gutscheine. Für jeden Schausteller, der nach Hüttendorf kam, waren 100 Stück im Wert von je 1,50 Euro vorgesehen.

Das fruchtete, es kamen Schießbude, Süßwaren- und Losbude, ein Karussell und ein Luftballonverkäufer. Nachdem es im Jahr darauf wieder nicht mehr ganz so gut aussah, und die Tendenz für dieses Jahr auch noch nicht stimmt, will der Ortsbeirat die Gutscheinaktion nun wiederholen.

Die Schausteller sollen darüber informiert werden, in der Hoffnung, dass sich dann alle auf Hüttendorf stürzen. Trotzdem wird aber wohl das Kinderkarussell nicht wieder kommen, dafür aber, wie der Ortsbeiratsvorsitzende schon jetzt weiß, eine Kinder-Schiffschaukel. Kritisch sieht er auch die geltenden Schließzeiten, die vorsehen, dass um 23 Uhr Schluss ist. Denn das schmälert die Umsätze der Wirte und ist nach Meinung des Ortsbeirats für ein Dorf wie Hüttendorf nicht angebracht.

Auch in Kriegenbrunn würde man abends gerne länger Kirchweih feiern. Vor allem dem Wirt vom Gasthof zur Linde, Georg Rottner, macht die Schließung um 23 Uhr zu schaffen. Denn das Kirchweihtreiben findet bei ihm auf dem Hof statt, und gleich nebenan auf dem Eginoplatz haben die Schausteller ihre Stände.

Als der Ortsbeiratsvorsitzende Jens Schäfer während der Sitzung seines Gremiums in eben diesem Gasthaus freudig verkündete, dass es in diesem Jahr wieder drei Bewerbungen von Schaustellern für die Kriegenbrunner Kirchweih gebe und man zuversichtlich auf dieses Dorfereignis blicke, da verkündete Georg Rottner, er wolle die Kirchweih in diesem Jahr nicht mehr ausrichten.

Das schlug erst einmal ein wie eine Bombe, doch es wurde sofort eine neue Strategie entwickelt. Die Mitglieder vom Jugendclub Terra Nova und die Kirchweihburschen wollen sich nun zusammen tun, um etwas zu organisieren. Der Ortsbeirat will sie dabei unterstützen. Der Jugendclub liegt direkt neben dem Eginoplatz und würde sich als "Kirchweihzentrum" prima eignen, zumal er von den Jugendlichen gerade erst hergerichtet wurde.

"Es soll in diesem Jahr auf jeden Fall eine Kirchweih geben", konstatierte Jens Schäfer. Insgeheim hoffen aber alle darauf, dass Georg Rottner seine Entscheidung noch ändert und dann vielleicht doch noch einmal das Kirchweihtreiben unterstützt.

Die Kirchweih in Kriegenbrunn findet in diesem Jahr vom 22. bis 25. Juni statt, die in Hüttendorf vom 8. bis zum 10. September.

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