Hält die StUB in Erlangen an der Autobahn?

10.2.2019, 05:56 Uhr
Hält die StUB in Erlangen an der Autobahn?

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Florian Gräf, der Technische Leiter des Zweckverbands StUB, hatte seinen Vortrag über den Trassenverlauf vor allem im Bereich von Kosbach, Häusling und Steudach gerade beendet, die Diskussion setzte ein, da platzte es aus dem Betreuungsstadtrat Adam Neidhardt (CSU) heraus: "Das ist nichts für die Zukunft, das ist alles nur Murks", meinte er, und dafür gab es von den meisten der rund zwei Dutzend Bürgern im Steudacher Feuerwehrhaus reichlich Beifall.

Wenn die StUB einmal fahre, sei die jetzige Planung nicht mehr aktuell, weil es dann "eine ganz andere Mobilität" gäbe. Auch sein Fraktionskollege im Stadtrat, Prof. Rüdiger Schulz-Wendland, machte mit einigen schnippischen Fragen im Ortsbeirat deutlich, dass er nicht viel hält von der StUB.

Nicht ganz so kritisch sah es Ortsbeirat Christoph Oberle, der sich eine Haltestelle nahe Kosbach wünscht. Laut Florian Gräf soll die Trasse entlang des Adenauerrings verlaufen, eine Haltestelle sei an der Haundorfer Straße geplant, erläuterte er. Dort wo der Adenauerring in einem weiten Bogen in Richtung Osten in den Südast abknickt, würde die StUB-Trasse gen Westen führen und die Autobahn nördlich der Rastanlage Aurach queren.

Diese Trasse sei "eine clevere Möglichkeit" und ausgewogen, weil wegen der Höhenlage der Fläche nur eine kleine Rampe für die Autobahnbrücke notwendig sei. Außerdem, so Gräf, würde man so am wenigsten Natur zerstören, und wenige Grundeigentümer seien auch tatsächlich betroffen. Und schließlich sei man westlich der Autobahn gleich in der Herzobase bei den dortigen Sportartikelherstellern, die ein hohes Fahrgastaufkommen verheißen.

Oberle und auch andere Bürger, die nicht grundsätzlich gegen die StUB sind, schlugen zudem vor, an der Rastanlage Aurach einen Park & Ride-Parkplatz einzurichten. Dann könne man den Verkehr ganz aus Erlangen heraus halten, meinen sie. "Das bietet sich an", unterstützte Gräf diesen Vorschlag.

Allerdings würden sich Autobahn und StUB "rechtlich nicht so sehr vertragen", weiß Gräf. Um aber "diesen interessanten Vorschlag durchzusetzen", benötige der Zweckverband "politische Unterstützung auf höchster Ebene".

 Bike & Ride- Parkplatz an den Haltestellen

Die Trasse näher an Kosbach und Häusling, wie vorgeschlagen wurde, will Gräf noch einmal überprüfen lassen. Dann könnte die StUB nämlich ein kleines Wäldchen nahe der Autobahn schonen, und auch der Fußweg insbesondere für weniger mobile Bürger bis zur Haltestelle an der Haundorfer Straße sei dann nicht mehr so weit.

Es sei allerdings geplant, an jeder Haltestelle einen Bike & Ride- Parkplatz einzurichten, erläuterte Gräf. Zudem sei die StUB ein Teil des ÖPNV-Netzes, darum würden auch Linienbusse die Verbindung zu den StUB-Haltestellen herstellen.

Das Raumordnungsverfahren soll im Sommer eingeleitet werden, Anfang der zwanziger Jahre könne dann das Planfeststellungsverfahren erfolgen. "Bis sich in Kosbach und Häusling etwas tun wird, können zehn Jahre vergehen", meint Florian Gräf.

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