Haltestelle Tulpenweg bewässert: Wenn Busfahrer müssen

5.3.2017, 06:00 Uhr
Haltestelle Tulpenweg bewässert: Wenn Busfahrer müssen

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Man könnte ja darüber schmunzeln und einfach darüber hinweg sehen, wenn das Problem letztlich nicht so ernst und buchstäblich dringend und drängend wäre.

Da beklagt sich nämlich ein Anwohner an der Hüttendorfer Straße nahe der dortigen Endhaltestelle "Tulpenweg" der Buslinie 281 darüber, dass einige Busfahrer während der Pausenzeiten in der Umgebung der Endhaltestelle urinieren. Sie würden sich sogar so hinstellen, dass man alles vom Fenster aus genau beobachten könne, klagt er.

Während der Bürgerversammlung im Herbst letzten Jahres hatte er sich darüber bereits mokiert, und nun während der Ortsbeiratssitzung auch wieder. Zwar hatte die dafür zuständige Mitarbeiterin der Stadtwerke versprochen, eine Anweisung an die Busfahrer zu schreiben, dass sie zum Pinkeln nicht an die Gärten der Hüttendorfer Bürger gehen sollen sondern zum Klo am Hugenottenplatz.

"Strenge Bedingungen"

Aber das scheint nicht gefruchtet zu haben, denn die Busfahrer pinkeln offenbar munter weiter. Aber was sollen sie auch machen, wenn die Blase während der mehr als halbstündigen Fahrt nach Hüttendorf zu drücken beginnt? Immerhin müssen sie ja auch noch ebenso lange wieder zurück zum Hugo fahren. So lange das drängende Bedürfnis zurückzuhalten, ist bekanntlich ungesund. Da stellen sich dann aber auch die Fragen: Wie machen das denn eigentlich die weiblichen Busfahrer, von denen es inzwischen ja etliche gibt? Und was machen die Busfahrer auf anderen Linien, auf denen sie ebenso lang unterwegs sind?

Der leidgeprüfte Bürger hatte vorgeschlagen, ein Toilettenhäuschen dort an der Endhaltestelle in Hüttendorf aufzustellen. Das aber sei nicht so einfach, weil "strenge Bedingungen" eingehalten werden müssten, hatte die Stadtwerke-Vertreterin während der Bürgerversammlung bereits gesagt. Darum schlug nun ein anderer Bürger während der Ortsbeiratssitzung vor, die Linie 281 einfach bis nach Vach zu verlängern. Dann könnten sich doch die Vacher mit dem unappetitlichen Thema herumschlagen, und die Hüttendorfer hätten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Denn die Verlängerung der Buslinie bis nach Vach fordern sie ohnehin schon lange.

Wegen der dann allerdings noch längeren Fahrzeit der Busse dürfte das Problem in der Folge jedoch im wahrsten Sinne des Wortes wohl noch dringender werden.

19 Kommentare