Hauchdünner Sieg des HCE

17.2.2013, 17:43 Uhr
Hauchdünner Sieg des HCE

Die Voraussetzungen für einen Heimerfolg gegen den Tabellennachbarn aus Aue waren alles andere als günstig. Auf der einen Seite mussten die Erlanger auf den Langzeitverletzten Hansen bzw. die Leistungsträger Daniel Pankofer und Hannes Münch verzichten, auf der anderen Seite kam Aue mit der Empfehlung, am letzten Wochenende dem Spitzenteam aus Bittenfeld 38 Tore „verabreicht“" zu haben.

Hauchdünner Sieg des HCE

Nach dem 0:1 für die Gäste war jedoch spürbar dass, der eine oder andere Akteur der Erlanger den Auftritt bei der Niederlage am letzten Wochenende in Friesenheim vergessen machen wollte. Mit zunehmender Spieldauer wurden allerdings bei den Erlangern die mangelnden Variationsmöglichkeiten vor allem im Angriffsbereich spürbar. Ein bewährtes Stilmittel der Hausherren konnte jedoch immer wieder zum Einsatz gebracht werden: der Konterangriff. Während die Gäste durch ihren wurfstarken Rückraum, oft zu einfachen Toren kamen, setzten die Akteure von Frank Bergemann immer wieder Nadelstiche durch schnell vorgetragene und erfolgreich abgeschlossene Konterangriffe. Durch die angespannte personelle Situation kam auf einzelne Akteure ein höherer Spielanteil bzw. größere Verantwortung zu.

Zur Freude von Bergemann nahmen seine Akteure die Herausforderung an und gingen teilweise glänzend mit der Situation um. Allen voran Moritz Weltgen, der die Rolle des Spielgestalters annahm und großen Anteil am Erfolg hatte. Der neuformierte Rückraum mit Oliver Hess auf der rechten Rückraumposition und Nicolas Link, der nach der Verletzung von Christoph Nienhaus, der nach einem Schlag auf die Hüfte nicht mehr eingesetzt werden konnte die einzige effektive Option war, überzeugte. Aber auch Bastian Krämer kämpfte in beiden Mannschaftsteilen aufopferungsvoll. Nach wechselnden Führungen in der ersten Halbzeit lagen die Gastgeber im zweiten Abschnitt fast immer in Front, konnten sich jedoch nie entscheidend absetzen.

Die mangelnde Spielpraxis, bedingt durch die lange WM-Pause, machte sich bemerkbar, es häuften sich die Fehler auf beiden Seiten. Lediglich der Kampfgeist und der Siegeswille beider Teams war unvermindert. Aue hatte mehr personelle Varianten und selbst ein 20:23 ließ die Erzgebirgler nicht verzweifeln. Beim 27:26 für Erlangen parierte Andreas Bayerschmidt einen Wurf vom Kreis und verhinderte den Ausgleich. Ein weiterer Akteur hatte maßgeblichen Anteil, dass der HC im Spiel blieb. Kapitän Daniel Stumpf bot eine vorzügliche Partie mit einer bestechenden Torquote. Sein Dreher von der Linksaußenposition zum 19:16 war einen Sonderapplaus wert.

Die Zuschauer waren spätesten beim 27:27-Ausgleich der Gäste zwei Minuten vor dem Spielende nicht mehr auf den Sitzen zu halten. Weltgen übernahm sechzig Sekunden vor dem Abpfiff wieder einmal Verantwortung und verwandelte einen Siebenmeter zum 28:27. Neunzehn Sekunden vor dem Ende erhielt Georg Münch, der sein Team aushilfsweise verstärkte. eine Zwei-Minuten-Strafe. Aues Trainer nahm eine Auszeit und Bergemann reagierte. Jetzt wurde die akribische Denkweise von Trainer- Fuchs Frank Bergemann wieder einmal erkennbar. Der Coach wechselte Stumpf aus, um mit Moritz Weltgen, in Unterzahl, eine stärkere körperliche Präsenz aufzubieten. Dies erwies sich als Glücksfall, denn Weltgen eroberte den Ball und brachte die Führung über die Zeit.

HC Erlangen: Bayerschmidt, Selke — Schwandner (3) , Krämer (2) , Weltgen (6/2), Nienhaus, Hess (3), Schneck , Stumpf (8/1), Georg Münch (1), Link (5).

Schiedsrichter: Gerhard/Küsters. Zuschauer: 1400. Strafzeiten: 12:10 Minuten. Siebenmeter: 3/3:2/2.

Torfolge: 0:1, 2:3, 6:3, 7:5, 9:8, 9:10, 11:11, 15:12, 16:14 (Pause), 18:14, 19:16, 22:19, 23:20, 24:24, 26:24, 26:26, 27:27, 28:27.

 

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