Hautausschläge, Syphilis und Tumore: Ausstellung in der FAU

21.11.2014, 17:23 Uhr
Hautausschläge, Syphilis und Tumore: Ausstellung in der FAU

© Stefan Schnetz/Uni-Klinikum Erlangen)

Bevor Fotografie- und Videotechnik an ihre Stelle traten, bediente sich die Medizin hauptsächlich sogenannter Moulagen, also Nachbildungen. Diese wurden vor allem zu Lehr-, Dokumentations- und Anschauungszwecken angefertigt.

Hierzu nahm man Abdrücke von der erkrankten Haut des Patienten mit Gips und goss diese mit einem Wachs- oder Wachs-Harz-Gemisch aus. Das ausgehärtete Wachs wurde anschließend bemalt. Die so entstandenen Stücke vermitteln einen realistischen Eindruck von den Auswirkungen unterschiedlicher Krankheiten.

1923 richtete Leonard Hauck, damaliger Leiter der Hautklinik an der FAU, eine Sammlung solcher Moulagen ein. Von dieser sind heute noch etwa 150 Stück erhalten. Knapp 20 dieser medizinhistorischen Stücke sind derzeit im Foyer des Schlosses zu den Themenbereichen Geschlechtskrankheiten, Infektionen, Hauttumoren und Moulagen als „sensible Objekte“ ausgestellt.

Die Nachbildungen vermitteln nicht nur einen beeindruckenden Einblick in den damaligen Stand der Medizin und in die Krankengeschichte von Patienten, sie sind auch überaus kunstvolle und empfindliche Objekte.

Temperaturschwankungen, übermäßiger Lichteintrag und unvorsichtige Handhabe können rasch zu erheblichen Schädigungen führen. Einige der Erlanger Moulagen werden auf Grund ihrer Anschaulichkeit auch heute wieder in der Lehre eingesetzt.

Die Ausstellung im Schlossfoyer ist bis zum 18. Dezember von Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 16 Uhr und Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr geöffnet.

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare