Herzogenaurach will die Frauenauracher Autobahnausfahrt

31.7.2015, 05:56 Uhr
Herzogenaurach will die Frauenauracher Autobahnausfahrt

© Klaus-Dieter Schreiter

Weil mehr Autos an der Ausfahrt Erlangen-Frauenaurach nach Herzogenaurach als nach Frauenaurach fahren würden solle doch die Ausfahrt auch entsprechend umbenannt werden, hatte German Hacker seinem Erlanger Amtskollegen vorgeschlagen. Der mochte das nicht alleine entscheiden, hat darum den Ortsbeirat eingeschaltet.

Laut dessen Vorsitzenden Stephan Bergler würde, wenn Herzogenaurach als erster Ortsname auf dem Autobahnschild stehen würde, nur noch Herzogenaurach beispielsweise im Verkehrsfunk oder in Navigationssystemen genannt werden. Frauenaurach gäbe es dann nicht mehr. Momentan steht Herzogenaurach als dritter Name auf dem Schild, noch unter Neustadt an der Aisch.

„Das ist grenzwertig“

Es entspann sich daraufhin eine teilweise emotionale Diskussion. „Wir haben hier den Lärm, den Dreck, den ganzen Verkehr um uns herum, also ist das auch unsere Ausfahrt“, meinte Martin Joerchel. „Die sollen uns das abkaufen“, schlug gar ein Bürger vor, während Ortsbeirätin Kristina Hücking auf die Kosten hinwies, die durch eine solche Umbenennung entstehen würden. Auch Betreuungsstadträtin Anette Wirth-Hücking ging das Herzogenauracher Ansinnen mächtig über die Hutschnur.

„Die nehmen sich Sachen raus, überplanen mit ihrer Umgehungsstraße sogar unser Stadtgebiet, und jetzt das“, schimpfte sie. „Das ist schon grenzwertig“.

Wenn der Verkehrsstrom als Maßstab für den Namen eine Autobahnausfahrt genommen würde, dann müssten die Hälfte der Ausfahrten in der Republik umbenannt werden, vermutet Betreuungsstadtrat Jörg Volleth. Dazu fiel Ortsbeirat Florian Schieder sogleich ein, dass man dann die Ausfahrt Tennenlohe auch gleich in Kraftshof umbenennen könne.

Nicht ganz so emotional ging die Ortsbeirätin Elizabeth Rossiter mit dem Thema um. Sie hat ein gewisses Verständnis für den Herzogenauracher Wunsch und meinte, man solle die Schusterstadt doch zumindest an die zweite Stelle auf dem Schild setzen, also vor Neustadt.

Der Ortsbeirat entschied schließlich einstimmig, einer Umbenennung der Autobahnausfahrt nicht zuzustimmen. Damit würde man, so Stephan Bergler auch dem Wunsch der Einwohner von Frauenaurach entsprechen. Die hätten früher, als die Autobahn gebaut wurde, vehement für die Ausfahrt Frauenaurach gekämpft.

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