„Hochnotpeinliche Darstellungen“

17.8.2012, 00:00 Uhr
„Hochnotpeinliche Darstellungen“

© Bernd Böhner

Beim Erlanger Poetenfest freue ich mich ganz besonders auf Clemens Setz mit seinem Buch „Indigo“. Clemens Setz gilt als einer der renommiertesten Nachwuchsautoren im deutschsprachigen Raum. Ganz neben dem Schreiben betätigt er sich noch als Obertonsänger und Gelegenheitszauberer. Clemens Setz ist 1982 in Graz geboren. Er studierte Mathematik und Germanistik auf Lehramt, arbeitete neben dem Studium als Übersetzer. Mit 19 Jahren begann er, erste Texte, meist Gedichte und kurze Erzählungen, zu veröffentlichen.

Romane und Novellen

2007 erschien sein Debütroman „Söhne und Planeten“, 2008 gewann er mit seiner Novelle „Die Waage“ den Ernst Willner Preis. 2011 folgte der Preis der Leipziger Buchmesse für den Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“. Während Setz in der Novelle „Die Waage“ auf Sex und Gewalttätigkeit verzichtet, treten, wie ein Kritiker feststellt, in „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ „hochnotpeinliche Darstellungen“ auf. Besser ist der Erzählband in meinen Augen nicht zu beschreiben.

Clemens Setz ist ein scharfer Beobachter. Er schreibt grotesk und skurril, jongliert mit sprachlichen Tricks und Kniffen. Iris Radisch stellt zu Clemens Setz fest, dass dem Autor Reife fehlt, bescheinigt ihm aber Potenzial.

Der neue Roman „Indigo“ hat ein dunkles Cover. Es könnte ein Madengewimmel sein, das sich da tummelt. In der Mitte befindet sich ein Fotoausschnitt eines nackten, menschlichen Oberkörpers, der von oben mit Leuchtstoffröhren angestrahlt wird. Der Oberkörper ist mit Schmetterlingen bedeckt. In dem Roman wird von Kindern erzählt, die in Helianau, im Norden der Steiermark, eine Internatsschule besuchen.

Seltsame Vorgänge

Die Kinder leiden an einer rätselhaften Störung, dem Indigo Syndrom. Besucher, die ihnen zu nahe kommen, befallen Kopfschmerzen und Übelkeit. Ein Mathematiklehrer, der an dieser Schule unterrichtet, wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam und will ihnen auf die Spur kommen.

So viel wird in den Verlagsvorschauen verraten. Auch soll der Roman in einer aufwendigen Ausstattung erscheinen.

Nach der Lesung wird Clemens Setz auf dem Nebenpodium von Verena Auffermann vorgestellt. Eine bessere Moderatorin können wir uns nicht wünschen und ich bin wirklich sehr neugierig, wie wir auf den Roman eingestimmt werden, denn er erscheint erst im September.
 

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