Hohe Energiekosten belasten Stadt Erlangen

28.9.2014, 20:40 Uhr
Hohe Energiekosten belasten Stadt Erlangen

© Harald Sippel

Nicht nur Otto Normalverbraucher stöhnt über die ständig steigenden Energiekosten, auch die Stadt muss immer tiefer für Strom und Wärme in die Tasche greifen. Beispiel Wärmeverbrauch: Hier wurde in städtischen Gebäuden 2013 zwar weniger verbraucht als im Vorjahr (-3,5 Prozent), gleichzeitig stiegen aber die Preise für Wärme so massiv an, dass die Stadt trotz Einsparung 300 000 Euro mehr für Wärme ausgeben musste als 2012 (+11,5 Prozent). Für die Mitarbeiter des Gebäudemanagements kein neues Phänomen.

Seit Jahren sehen sie sich mit steigenden Kosten konfrontiert. Beispiel Wärme: Während 1999 für die Megawattstunde (MWh) noch 35 Euro berappt werden mussten, waren es 2013 98 Euro/MWh fast drei Mal so viel.

Der größte Anteil an Wärmeenergie wird dabei für die Beheizung der Schulgebäude in Erlangen benötigt, auf die auch rund zwei Drittel der städtischen Gebäudeflächen entfallen. 2007 wurde deshalb von der Stadt Erlangen ein Schulsanierungsprogramm gestartet, das unter anderem die energetische Sanierung der Schulgebäude zum Ziel hat.

Kinderkrippe als „Passivhaus“

Nach eigener Aussage versucht das Gebäudemanagement bei allen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen die gesetzlich vorgegebenen Energiestandards „deutlich zu unterschreiten“. Beispielhaft werden in diesem Zusammenhang im Energiebericht das Verwaltungsgebäude der Hauptfeuerwache sowie die Kinderkrippe am Buckenhofer Weg vorgestellt. Demnach verbraucht das Verwaltungsgebäude nach der Sanierung rund ein Drittel weniger Heizkosten und spart pro Jahr etwa 49 Tonnen CO2 ein.

Ganz und gar in Passivhausqualität entsteht der Neubau der Kinderkrippe Buckenhofer Weg, dessen Fertigstellung für Ende 2014 geplant ist. Im Energiebericht heißt es dazu: „Zusammen mit der hocheffizienten Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage ergibt sich rechnerisch für die Beheizung des Gebäudes ein sehr geringer Energiebedarf.“

Ebenfalls aufgrund der gestiegenen Energiepreise erhöhten sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr die Ausgaben für Energie und Wasser um 11,9 Prozent auf fast 4,7 Millionen Euro.

Allein die Energiepreise stiegen dabei seit 1999 um 114 Prozent (!), obwohl im gleichen Zeitraum der Verbrauch um 16 Prozent zurückging.

Gesunken ist 2013 der Wasserverbrauch. Während im Vorjahr noch 79 747 Kubikmeter durch die Leitungen der städtischen Liegenschaften flossen waren es im Jahr darauf 76 998 Kubikmeter, was einem Minus von 3,4 Prozent entspricht. Auf die Gesamtfläche aller städtischen Gebäude bezogen wurden damit 2013 242 Liter pro Quadratmeter verbraucht.

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