Kein Platz für Rassismus oder Hetze, aber für Helfer

10.11.2018, 15:00 Uhr
Kein Platz für Rassismus oder Hetze, aber für Helfer

© Mark Johnston

Rund 80 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, davon alleine 44 Delegierte der verschiedenen Verbände. Eine Zahl, die die Veranstalter sehr gefreut hat. "Das ist eine ganz, ganz tolle Zahl", betont Nico Kauper, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendringes, der am Abend stellvertretend das Programm der Sitzung moderierte. Themen waren unter anderem die Vorstellung des Haushaltsplanes für 2019, die Jahresplanung für 2019, die Vorstellung der Aktion "Landkreishelden" und ein Zwischenbericht einer Sonderkommission.

Aber wie arbeitet eigentlich der Kreisjugendring? "Grundsätzlich sind wir eine Art Dachverband", erklärt Nico Kasper die Zusammensetzung. Unter dem Dachverband erstrecken sich viele verschiedene Vereine, wie Pfadfindergruppen, die Sportjugend (BSJ) oder die Jugendfeuerwehr Erlangen-Höchstadt. Und wie Heike Krahmer, Leiterin des Jugendamtes Erlangen-Höchstadt, findet, "auch einer der Leuchttürme des Bayrischen Jugendringes".

Dabei sei eine der Hauptaufgaben, die politische Vertretung der Kinder und Jugendlichen, so Kauper. "Die Arbeit ist natürlich vielseitig", erklärt er. Dazu zähle die Förderung von fremden Projekten, aber auch die gezielte Planung und Durchführung von eigenen Projekten, wie "Flüchtlinge Willkommen" oder das Jugendcamp. Dabei sei es dem Kreisjugendring besonders wichtig, immer aktuelle Strömungen aus der Jugend aufzugreifen. "Jugendarbeit ist immer flexibel", betont der stellvertretende Vorsitzende. Deshalb haben sie vor ein paar Wochen auch ein sogenanntes E-Sports-Turnier im E-Werk gegeben, bei dem verschiedene Jugendgruppen, beim Online-Spiel League of Legends gegeneinander antreten konnten. Heike Krahmer lobt den KJR für seine flexible Arbeit. "Ihr seid immer an Themen dran, die Jugendliche wirklich umtreiben", sagt sie anerkennend.

Ein großes Ziel soll im nächsten Jahr sein, dass der Raum Erlangen-Höchstadt Umweltstation in Bayern wird, so Kauper. Der Spatenstich für das zugehörige Projekt "Schlummern unter Sternen", wurde schon getroffen. Dabei sollen vier Hütten mit Glasdach im Jugendcamp in Vestenbergsgreuth entstehen, bei den Übernachtende einen wunderbaren Blick auf den Sternenhimmel haben.

Ein wichtiges Projekt werden 2019 auch die sogenannten Landkreishelden sein. Ein ähnliches Unternehmen gab es bereits 2007 mit drei Tage Zeit für Helden. Dabei werden Jugendgruppen und Schulklassen in drei Tagen etwas für die Gemeinschaft tun. "Das kann beispielsweise ein Bauprojekt sein", erläutert Traugott Goßler, Geschäftsführer des Kreisjugendringes. Aber auch aus anderen Bereichen wird es Projekte geben, weiß Hannah Lorenz. "Das Vorhaben kann aus dem sozialen, politischen oder ökologischen Bereich kommen", so Lorenz. Dafür würde der Kreisjugendring natürlich auch Projektpartner benötigen.

Der Kreisjugendring arbeitet dabei mit dem BDKJ zusammen, der ein vergleichbares Projekt auf Bundesebene durchführt und zwar die 72-Stunden Aktion. "Da es relativ sinnlos wäre, zweimal ein ähnliches Projekt durchzuführen, haben wir uns entschieden eine Kooperation durchzuführen", erklärt Lorenz die Zusammenarbeit. Dabei soll auch ein gemeinsames Koordinierungsteam gebildet werden.

Die Auftakt-Veranstaltung findet dafür am Mittwoch, 22. Mai, 2019 statt. Das Projekt erstreckt sich bis Sonntag, den 25. Mai. Freitag soll es auch eine Schulbefreiung geben, so Lorenz. "Auch so als kleiner Anreiz", sagt sie lachend. Die Anmeldung für das Projekt "Landkreishelden trifft 72-Stunden Aktion" findet über eine Homepage ab Januar 2019 statt. "Bei uns ist das Besondere, dass der Landkreis auch mal Geld in die Hand nimmt", um die Arbeit des Kreisjugendringes, und besonders auch dieses Projekt, zu unterstützen, so Goßler froh.

Für das kommende Jahr hat der Kreisjugendring daher den Haushaltsplan mit Einnahmen und Ausgaben von 482 300 Euro festgelegt.

Nico Kauper beendete dann die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Ergebnisse der Landtagswahl in Bayern, an der sie sich mit dem Projekt Aufkreuzen und Ankreuzen beteiligt hatten. Jetzt musste auch die Satzung geändert werden, weshalb der Kreisjugendring nicht mehr mit Parteien zusammenarbeiten wird, die der Grundpräambel des Bayrischen Jugendrings widersprechen. "Hier gibt es keinen Platz für Rassismus oder sonst eine andere Hetze", sagt er.

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