Keine Experimente: Mischen statt Trennen

19.10.2014, 06:00 Uhr
Keine Experimente: Mischen statt Trennen

© Ernst Bayerlein

Im Schreiben der Regierung wird angemerkt, dass es sich bei der Abwasserbeseitigung um eine Pflichtausgabe der Gemeinde handelt. Dazu erhebt die Gemeinde Gebühren womit sie diese Einrichtung kostendeckend betreiben muss. Insoweit ist die Umstellung der Abwasserbeseitigung von einem Mischsystem auf ein Trennsystem grundsätzlich nicht förderfähig. Anders verhält es sich, wenn eine Umgestaltungsmaßnahme im Rahmen der Städtebauförderung erfolgt und dazu auch ein Kanalaustausch zwingend notwendig ist.

Eindeutig fiel die Antwort vom Wasserwirtschaftsamt aus. Ein Umstieg vom bestehenden Mischsystem zu einem Trennsystem ist aus abwassertechnischer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht nicht sinnvoll, heißt es in der Antwort. Dazu werden auch einige Begründungen wie fehlende Vorfluter (geeignete Bäche wo das Wasser abgeleitet werden kann) und wirtschaftliche Gründe vorgebracht. Rechtliche Bedenken zum Beispiel durch künftige Auflagen oder aus ökologischen Gesichtspunkten bestehen beim Amt nicht.

Nachdem die Grundsatzentscheidung für den Mischkanal getroffen war erläuterte Diplomingenieur Bernd Müller vom Büro Schneeberg und Kraus den bisherigen Stand für die Wasser- und Abwassersanierung in der Heroldsberger- und Erlanger Straße vor. Gemäß der bereits 2011 durchgeführten Kanalzustandsklassifizierung gibt es insbesondere sehr viele unsachgemäß ausgeführte Hausanschlüsse an den Hauptkanal sowie zahlreiche nicht mehr genutzte Anschlüsse die wegfallen sollten.

Im Zuge der Sanierung der Hauptleitung — hier ist ein Inliner-Verfahren vorgesehen — soll die Behebung der schadhaften Anschlüsse erfolgen.

Die neue Wasserleitung soll im Spülbohr-Verfahren, erforderlichenfalls in offener Bauweise und in Abschnitten erfolgen.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Erstellung der Ausführungsplanung sowie die Erarbeitung der Ausschreibungen an das Ingenieurbüro Schneeberg und Kraus zu vergeben.

Die Baumaßnahmen sollen im Frühjahr 2015 beginnen und bis Herbst beendet sein. Der Verkehr in der Hauptstraße soll dabei so wenig wie möglich eingeschränkt werden.

Weiter soll zum Beispiel auch die Erntezeit bei der Planung des Bauablaufs berücksichtigt werden – war der Wunsch mehrerer Vertreter im Gemeinderat.

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