Kita Poxdorf: Neubau oder Sanierung?

3.3.2016, 15:00 Uhr
Kita Poxdorf: Neubau oder Sanierung?

© Dagmar Niemann

Der gleich neben der Schule und dem Musikheim gelegene Poxdorfer Kindergarten ist in die Jahre gekommen: 1980/81 gebaut, 1990 vergrößert und 2010 um eine Kinderkrippe erweitert, liegt dort inzwischen, baulich gesehen, vieles im Argen. Die Reparaturen der letzten Jahre haben eigentlich nur dazu gedient, die unumgängliche, umfassende Sanierung hinauszuschieben. Deshalb hatten die Räte Bürgermeister Steins Anfang Februar damit beauftragt, mit dem Architekten Norbert Siewertsen (Baiersdorf) Vorbesprechungen zu führen.

Norbert Siewertsen war in der Sitzung zugegen und schilderte, wo überall Sanierungsbedarf besteht: die Gebäudehülle, also Fenster, Fassade und Dach, müsste auf Schadstoffe hin untersucht, energetisch verbessert und teilweise oder ganz erneuert werden; die Haustechnik und die Sanitäranlagen seien überaltert, und die Heizungsanlage, eine elektrische Fußbodenheizung, sei nur eingeschränkt funktionsfähig. Schon der grobe Überblick habe ergeben, dass man um eine Generalsanierung nicht herumkomme. Diese würde ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Während der Umbauphase müsste der Kindergartenbetrieb, da kein Ausweichgebäude vorhanden ist, in mehrere anzumietende Container (Kostenpunkt etwa 100 000 Euro) ausgelagert werden.

Lohnt es sich überhaupt, den Kindergarten zu sanieren? Sollte man nicht lieber einen Neubau errichten, z. B. auf dem Schulsportplatz, der für eine Grundschule nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist? Weitere Vorteile eines Neubaus wären: Die Kindergartenkinder könnten die Schulturnhalle mitbenutzen; während der Bauzeit könnte der Kindergartenbetrieb normal weiterlaufen; nach Abriss des alten Kindergartens könnte der gemeindeeigene Grund als Baufläche verkauft werden.

Auch die Frage der staatlichen Förderung wurde angesprochen: Ein Neubau wird gefördert, wenn die Sanierung des alten Gebäudes 80 Prozent der Kosten eines Neubaus übersteigen würde. Für den Poxdorfer Fall hieße das: Bei Sanierungskosten von mehr als 1,2 Millionen Euro könnte mit staatlicher Förderung gerechnet werden. Deshalb sprachen sich die Räte einstimmig dafür aus, den Architekten Norbert Siewertsen mit der Erstellung einer detaillierten Wirtschaftlichkeitsberechnung zu den Alternativen „Generalsanierung – Neubau“ zu beauftragen. Die Kosten dafür werden sich auf rund 6800 Euro belaufen.

Auch die Sanierung der Poxdorfer Schule ist noch nicht abgeschlossen. Das Brandschutzkonzept liegt seit September 2013 vor. Zwei Mal hat das Landratsamt Nachbesserungen verlangt, zuletzt im November 2015. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Einbau einer selbstschließenden Feuerschutztür T 30 (die 30 Minuten lang den Durchtritt des Feuers verhindert) an der Stelle, wo Schule und Musikheim aneinander stoßen; um den Einbau einer Feuerwiderstandssicherung im Dach der Aula; um eine feuersichere Flurdecke im Obergeschoss der Schule und um die Befestigung der Rasenfläche vor den als zweiten Rettungsweg dienenden Fenstern der Schulmensa im Untergeschoss.

Außerdem müssen in allen Räumen die Brandmeldeanlagen in der Weise ertüchtigt werden, dass sie im Fall des Falles einen Hausalarm auslösen. Dadurch sind die Kosten für den Brandschutz um rund 80 000 Euro gestiegen. Andererseits wird Brandschutz extra gefördert, und zwar mit 20 Prozent der anfallenden Kosten. Außerdem kann die Gemeinde mit einer 90-prozentigen Förderung nach dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) für finanzschwache Gemeinden rechnen, so dass die Gemeinde von der rund 600 000 Euro Runderneuerung der Schule nur 250 000 Euro selbst tragen muss.

Der Gemeinderat beschloss deshalb die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes in seiner letzten Form und beauftragte die Verwaltung, die Förderanträge bei der Regierung von Oberfranken einzureichen.

Im nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung Anfang Februar war beschlossen worden, für die Mittagessenversorgung der Poxdorfer Schülerinnen und Schüler sowie für deren Nachmittags- und Ferienbetreuung eine der bisherigen Mitarbeiterinnen fest einzustellen. Nun konnte Bürgermeister Steins bekannt geben, dass für die Wochentage in den Osterferien die von zahlreichen Eltern gewünschte Ferienbetreuung angeboten wird. Sie muss wochenweise gebucht werden und kostet 40 Euro pro Woche und Kind.

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