Klingonenschwerter wandern ins Erlanger Stadtmuseum

26.2.2014, 17:10 Uhr
Klingonenschwerter wandern ins Erlanger Stadtmuseum

© Sippel

Rückblende: Der frühere Eigentümer der beiden „Bat’leths“ (wie die Schwerter in der klingonischen Fantasiesprache heißen) wird im Herbst 2013 wegen Rauschgiftbesitzes zu einer Haftstrafe verurteilt. Bei einer Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmt die Polizei auch die beiden Schwerter nach Vorbildern aus der 1966 gestarteten US-amerikanischen Science-Fiction-Serie „Star Trek“, die hierzulande seit 1972 über die Bildschirme flimmerte - und längst zum weltweiten Kult geworden ist.

„Props“, wie Film- und Fernsehrequisiten im Fachjargon heißen, kann man heutzutage relativ problemlos als industrielle Massenware kaufen. Zumindest eines der beiden Schwerter - welche die Polizei zunächst in der Asservatenkammer verschwinden ließ, weil ihrem Besitzer nach einem Vorfall mit einem „Butterfly“-Messer rechtskräftig auch der Besitz von Anscheinswaffen verboten worden war - ist allerdings ein wertvolles Einzelstück. Haben doch auf dem nachgebildeten „Bat’leth“ des sagenumwobenen klingonischen Reichsgründers Khaless zwei mittlerweile verstorbene „Star Trek“-Darsteller unterschrieben: William Campbell (1926 - 2011), der in der Originalserie den klingonischen Raumschiffkapitän Koloth spielte und Michael Ansara (1922 - 2013), der den Klingonen Kang verkörperte.

Nicht zuletzt durch die seinerzeitige Berichterstattung in den Erlanger Nachrichten wurde die aktive „Star Trek“-Fangemeinde mobilisiert - und die Justiz hatte ein Einsehen. Die beiden Schwerter - das zweite ist eine „Normalausführung“ für Kult-Kämpfe - wanderten nicht in den Schredder beim Landeskriminalamt, sondern gingen nun ganz offiziell in den Bestand des Erlanger Stadtmuseums über, dessen Leiter Thomas Engelhardt sich mit Dieter Rossmeissl gleich einen gespielten Schaukampf im Museumsfoyer lieferte.

Bei der Schwert-Übergabe im Nürnberger Justizpalast hatte sich der Kultur-Referent bei Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke standesgemäß auf Klingonisch bedankt: „Qapla’! Heghlu’meH QaQ jajvam DaH par. Qatloh’ ch’ yan, cha’ bat’leth. Batlh Erlangen. Batlh Daqawlu’ taH, pa!“ bellte Rossmeissl der amüsierten Juristin entgegen. Was übersetzt in etwa heißt: „Ich grüße Dich (wörtlich: Erfolg!). Zum Sterben ist heute kein guter Tag. Ich danke für die zwei Schwerter, zwei Bat’leth. Es ist eine Ehre für Erlangen. Man wird sich Deiner dort mit Ehrerbietung erinnern.“

Zu sehen sein sollen die „Bat’leths“ beim Comic-Salon und im Herbst im Rahmen der Ausstellung „ABC des Sammelns“ im Stadtmuseum.

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