Kulturfreunde zeigen Albrecht Dürer

19.5.2010, 00:00 Uhr
Kulturfreunde zeigen Albrecht Dürer

© privat

1510 besuchte Albrecht Dürer den Nürnberger Patrizier Martin Geuder in Heroldsberg und fertigte aus einem Fenster des Roten Schlosses eine Federzeichnung. Er nannte sie »Das Kirchdorf«. Es handelt sich dabei um die älteste bildliche Darstellung Heroldsbergs. Das kostbare, überaus fragile Blatt »Das Kirchdorf« befindet sich heute in der Sammlung des Musée Bonnat in Bayonne.

Im Dornröschenschlaf

Aus Anlass des 500-jährigen Jahrestages dieser Zeichnung stellt der Verein »Kulturfreunde Heroldsberg e.V.« nun das Faksimile des Werkes aus – und feiert auf diese Weise die »erste Vedute« des Ortes mit einer Ausstellung im Weißen Schloss, die ausgerechnet am Geburtstag Albrecht Dürers, am 21. Mai, eröffnet wird.

Die Hintergründe der Ausstellung sind vielschichtig. Die Sonderausstellung setzt eine Reihe kultureller Aktivitäten fort, die das Ziel haben, ein neues Museum aus der Wiege zu heben. Das »Weiße Schloss«, hält eine Art Dornröschenschlaf, aus dem es, wenn es nach den Wünschen der Kulturfreunde geht, schon recht bald erweckt werden soll.

Eine erste Ausstellung mit dem Thema »Heroldsberger Kostbarkeiten« stellte vergangenes Frühjahr das Museumskonzept und die Bestände der Kunstsammlungen Brunel-Geuder, Griebel und der Kulturfreunde Heroldsberg vor. Doch soll das Gebäude nicht nur museal, sondern auch als Standesamt, Kulturzentrum oder als Musikschule genutzt werden.

Die Kulturfreunde haben sich deshalb bewusst dazu entschieden, die Ausstellung im ziemlich maroden Weißen Schloss zu zeigen. Zum einen wollten die Initiatoren Dürers Federzeichnung in ihrem historischen Kontext ausstellen und andererseits auch auf den inzwischen bedenklichen Zustand dieses mittelalterlichen Wahrzeichens Heroldsberg aufmerksam machen.

Begleitheft erschienen

Neben dem Faksimile-Druck »Das Kirchdorf«, zeigen die Kulturfreunde Heroldsberg von Freitag, 21. Mai, bis Freitag, 18. Juni, die beiden Aquarelle Dürers von Kalchreuth sowie Porträts von Albrecht Dürer, des Humanisten Willibald Pirckheimer sowie von Martin Geuder, Losunger und Reichsschultheiß der Reichsstadt Nürnberg.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft. Während der Ausstellung kann die Federzeichnung im Faksimile-Druck in limitierter Auflage erworben werden. (Bestellungen unter Telefon 0911/5187535).

Als Höhepunkt lädt der Kulturverein den Nürnberger Dürer-Experten Matthias Mende ein. Am Mittwoch, 2. Juni, um 19.30 Uhr spricht er in der Kulturscheune am Oberen Markt 19 zum Thema: »War Martin Geuder ein Freund Albrecht Dürers?«

Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 21. Mai, um 18 Uhr. Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag, Freitag, jeweils von 14 bis 18 Uhr, Führungen jeweils Samstag und Sonntag um 11 Uhr.