Lädiertes Straßengrün als Ärgernis in Heroldsberg

17.10.2018, 19:03 Uhr
Lädiertes Straßengrün als Ärgernis in Heroldsberg

© Till Ochner

Als vor etwa 23 Jahren diese vielbefahrene Durchgangsstraße dank der neuen B-Umgehung zurückgebaut und zu einer schmucken Hauptstraße wurde, legten die Straßenplaner auf beiden Straßenseiten zahlreiche Parkbuchten für Längsparker an. Unterbrochen wurden diese Buchten von Pflanzinseln, allerdings von Anfang an mit ungünstig konzipierten Ein- und Ausfahrwinkeln.

Lädierte Pflanzflächen, die immer wieder neu angelegt werden mussten, dokumentieren seit Jahren fahrerische Defizite vieler Verkehrsteilnehmer. Inzwischen zeugen nicht nur regelmäßig zerstörte Unterpflanzungen, sondern auch massive Baumschäden von dem rücksichtslosen Umgang mit dem "Straßenbegleitgrün". Nach mehreren misslungenen Versuchen, den Verkehrsrsrowdys Herr zu werden (Baumschutzbügel, Sandsteinquader, Einzäunungen), startete die Gemeinde im letzten Frühjahr einen Test mit grauen, schlanken und flexiblen Kunststoff-Pollern, die am Anfang und Ende ein Überfahren verhindern sollten.

Obwohl nach einem einjährigen Probelauf praktisch nur gute Erfahrungen mit diesen Pollern gemacht wurden, konnte sich der Gemeinderat in diesem Mai mehrheitlich nicht durchringen, die noch fehlenden 44 Poller anzuschaffen. Aus optischen Gründen lehnten viele Ratsmitglieder ("Wir wollen nicht auch noch eine Allee von Abtrennpfosten sehen" daher diese Lösung ab.

Da die Schäden an der Straßenbepflanzung – besonders auch durch den heißen Sommer – augenfällig aber immer größer wurden, muss gehandelt werden. Die beauftragten Landschaftsarchitekten Tautorat erstellten eine aktuelle Bestandsaufnahme für den größten Abschnitt der Hauptstraße. Während auf der südöstlichen Straßenseite und im Norden noch relativ viel Platz fürs Parken und die Bäume zur Verfügung steht, wird es an der nordwestlichen Seite oft zu knapp für Bäume und Autos. Nach Aussage des Planers sind die Parkplätze, beziehungsweise Parkstreifen viel zu schmal, was ein Überfahren der Pflanzinseln geradezu herausfordert. Dass die Fahrbahn und die seitlichen Parkstreifen nicht umgeplant und aus Kostengründen neu gebaut werden können, rang sich der Gemeinderat nun doch durch, die restlichen flexiblen Poller anzuschaffen. Rund 50 dieser Absperrpfosten sollen in Zukunft alle besonders gefährdeten Stellen vor der achtlosen Überfahrung schützen. Des Weiteren wurde beschlossen, nur noch sogenannte "Zukunftsbäume" nach- beziehungsweise neu an der Hauptstraße zu pflanzen, die besser mit der Umgebung, dem Klima, dem latenten Wassermangel und vor allem sehr kleinen Pflanzgruben auskommen können.

Etwa zwölf Kubikmeter Erdreich für jeden Wurzelballen werden heute für Bäume empfohlen, die Heroldsberger Straßenbäume können durch die damalige Fehlplanung gerade einmal die Hälfte vorweisen und leiden entsprechend.

Und noch eine weiterer Tagesordnungspunkt der jüngsten Sitzung: Hubert Heid wurde als neues Mitglied des Marktgemeinderats vereidigt. Er folgt damit in der Rangliste dem kürzlich verstorbenen Johann Mußgiller. Der Freie Wähler wird auch sämtliche Ausschuss-Positionen von seinem Vorgänger übernehmen.

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