Lob für Leistungssport in Erlangen

27.9.2016, 06:00 Uhr
Lob für Leistungssport in Erlangen

Momentan sehe es „nicht ganz so gut“ aus in Bayern, weil die Förderpraxis umgestellt worden sei, klagte BSV-Präsident Schindler. Bis zu 40 000 Euro würden den Schwimmern fehlen, jedoch unterstütze er Erlangen als Landesstützpunkt gerne. Schindler stützte die Hoffnung, dass Erlangen wieder Stützpunkt des Deutschen Schwimmverbands wird. Der Vorsitzende der Schwimmabteilung im Turnerbund, Harald Walter, arbeitet daran. Er sprach auch das neue Hallenbad am Westbad an und dankte der Stadt und den Stadtwerken für die Unterstützung. Die Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 hätte bereits begonnen.

„Es wird Zeit, dass Erlangen wieder bei den Olympischen Spielen dabei ist“, forderte Erfolgstrainer Roland Böller, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Trainerjubiläum feiert. In einer emotionalen Rede blickte er auf die erfolgreiche Zeit zurück, allen voran auf die Erfolge von Hannah Stockbauer und anderen seiner Schützlinge, von denen einige zum Feiern gekommen waren: „Weltklasse-Schwimmen ist auch ohne Doping und ohne Nahrungsergänzungsmittel möglich“.

Abteilungsleiter Walter gab einen Rückblick auf 50 Jahre Schwimmen im Turnerbund, von den Anfängen in den Jahren 1966 bis 1981 („allein ohne Partner“), über die Fusion mit der SSG 81 Erlangen und den Erfolgen in den Jahren ab dem Jahr 2000 (Stockbauer, Götz, Rohmann, Lösel, Krüger, Böhm). Vor zwei Jahren trennte sich der TB von der SSG 81 und gründete die SG Mittelfranken mit, um noch mehr Synergien zu schaffen.

Einige der ersten großen Erfolge waren der Aufstieg der Damenmannschaft in die erste Bundesliga, Medaillen bei den European Olympic Games in Baku und die Teilnahme an der Jugend-Weltmeisterschaft in Singapur. Walter hob hervor, dass die SG Mittelfranken bei den Bayerischen Jahrgangs-Meisterschaften im Medaillenspiegel Rang eins vor München und Würzburg belegte.

Das alles sei nicht ohne die Sponsoren möglich, die sich in dem im Jahr 2008 gegründeten Förderverein zusammengeschlossen haben. Einige von ihnen waren zu der Jubelfeier gekommen, um zu gratulieren. Großen Anteil an der erfolgreichen Gründung des Fördervereins und damit am Erhalt des Leistungsschwimmens in Erlangen habe der verstorbene Sportbürgermeisters Gerd Lohwasser, sagte Walter.

Der Haushalt seiner Schwimmabteilung liegt bei rund 220 000 Euro, allein die Anmietung der Wasserflächen kostet 60 000 Euro. Die Abteilung hat etwa 550 Mitglieder, rund 100 davon im Leistungssport. Erfolgreiche Sportler ehrte Walter während der Jubelfeier ebenso wie engagierte Trainer. Auch die beiden Vorgängerinnen von Erfolgstrainer Roland Böller, Hanni Löser und Barbara Wecker, wurden nicht vergessen.

Zu den Hobbyschwimmern im TB gehört auch Oberbürgermeister Florian Janik. In seinem Grußwort blickte er nicht nur auf seine Schwimmanfänge zurück, er sagte auch: „Schwimmsport gehört zu dieser Stadt“. Vereinspräsident Matthias Thurek machte deutlich, dass die Schwimmer eine der vier tragenden Säulen im Turnerbund seien. Er bekannte aber auch, dass „schon mal darüber diskutiert wurde, wie viel Leistungssport sich ein Verein leisten kann und will“.

Gleichzeitig jedoch dankte er dem BSV-Präsidenten Schindler dafür, dass der Verband den Leistungsstützpunkt in Erlangen errichtet hat und unterstützt. Was auch Roland Böller freut, der mehrere lukrative Angebote abgelehnt hatte, um in Erlangen beim Turnerbund zu bleiben. Den Grund nannte er selbst: „Wenn man so tolle Sportler betreuen darf, hat man als Trainer schon gewonnen.“

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