Mädchen programmierten einen Roboter

BUBENREUTH - Am gestrigen Girls’ Day hatten zwölf Schülerinnen die Möglichkeit den Softwareentwicklern der infoteam Software AG in Bubenreuth über die Schultern zu schauen und einen ersten Eindruck von der technischen Berufswelt zu bekommen.

Wie arbeitet man in einem Technikunternehmen? Wäre Softwareentwicklerin der richtige Job für mich? Wie programmiert man am Computer? Um Schülerinnen einen Einblick in ein technisches Unternehmen zu geben und ihnen die Chance zu verschaffen Informatik nicht nur als langweiliges Schulfach zu sehen, öffnete die infoteam Software AG am 15. Girls’ Day von 9 bis 15 Uhr ihre Türen.

Zwölf Schülerinnen aus Erlangen und Umgebung erlebten ein abwechslungsreiches Programm. Nach dem theoretischen Teil, in dem das Unternehmen selbst, sowie die dortigen Ausbildungs - und Karrieremöglichkeiten vorgestellt wurden, lernten die elf- bis 16- Jährigen das bei infoteam entwickelte Softwareprogramm Kinect kennen. Die Fünft- bis Zehntklässlerinnen konnten ausprobieren wie sich das System, dass im medizinischen Bereich eingesetzt wird, ohne Berührungen, nur durch Gesten und Sprache steuern lässt.

Das Highlight des Tages war das Programmieren eines Lego-Roboters, mit dem Ziel, dass dieser am Ende entlang einer Linie fahren kann. In Vierergruppen erarbeiteten sie, wie die Anweisungen geschrieben werden müssen, damit der Roboter auch weiß, was er tun soll. Zum Abschluss gestalteten die Zwölf anhand einer Vorlage ihre eigene Homepage, die sie mit Texten und Fotos des Tages ergänzen konnten.

Die Plätze bei infoteam für die Aktion sind heiß begehrt, es waren sogar mehr Interessenten als vorhandene Plätze. Einige Mädchen wollen vielleicht sogar zu einem Schülerpraktikum in den Ferien wiederkommen. Zwei Mal im Jahr haben insgesamt sechs Schüler die Möglichkeit für je drei Tage ein tieferen Einblick in das Softwareunternehmen zu bekommen.

Das Ziel dahinter ist, bei den Jugendlichen Interesse für eine Ausbildung oder ein duales Studium zu wecken. Jährlich bildet das Unternehmen drei Lehrlinge in den Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration und einen dualen Student aus. Vorausgesetzt werden allerdings gute Mathe- und Englischkenntnisse.

Infoteam führt Softwareentwicklungen in den Bereichen des Automatisierungsmarkts und der Medizintechnik durch. Aber nur 15 Prozent der Mitarbeiter im technischen Bereich sind Frauen. Das würde Karl-Heinz John, CEO der infoteam Software AG gerne ändern. „Die Frauen trauen sich zu wenig zu“, sagt er. „Warum sollten Frauen nicht genauso gut Software programmieren können wie Männer?“

Der Informatiker ist der Meinung, dass Frauen einfach eine falsche Vorstellung von technischen Berufen haben.

Den Girl’s Day sieht er als gute Möglichkeit den Mädchen die Angst zu nehmen und sie in der Gewissheit zu stärken, dass sie den technischen Berufen genauso gewachsen sind wie Männer. John hofft, dass die Schülerinnen durch die gewonnene Erfahrung bei infoteam, auch den Mut haben, beruflich in die technische Richtung zu denken.