Marloffstein: CSU-Fraktion verärgert über Bauamt

17.10.2014, 19:06 Uhr
Marloffstein: CSU-Fraktion verärgert über Bauamt

© Klaus-Dieter Schreiter

„In Uttenreuth, Buckenhof und Spardorf kommt man mit Baugebieten voran, nur bei uns geht das nicht“, machte Peter Lewing (CSU) lautstark seinem Unmut darüber Luft, dass nun wieder diskutiert werden musste über die Bebauungspläne „Nördlich Ebersbacher Straße“ und „Ringgarten/Steinberg“. Er fühle sich „wie das fünfte Rad am Wagen“, schimpfte Lewing. Seine Fraktionskollegin Petra Lobenhofer-Brixner fragte: „Warum geht das für uns hier oben nicht?“

Dietrich Bloch (SPD) konterte daraufhin mit einem Blick in die Vergangenheit, als noch die CSU den Bürgermeister stellte: „Von diesem Tisch sind immer wieder neue Anträge aufgenommen worden, je nachdem, wo gerade neue Interessen sich gemeldet haben. Da sehe ich allein die Schuld an diesem Tisch“.

Die Verzögerungen seien entstanden, weil der damalige Gemeinderat offen gewesen sei für alle Ansprüche, die von außen gekommen seien, und weil er sie bereitwillig berücksichtigt habe, meinte Bloch. „Wir wurden ausgebremst aufgrund eines überforderten Bauamtes“, rief Lewing in die Runde. Jürgen Schmitt (FW) stellte daraufhin fest, der Umgangston in der Sitzung sei „unhöflich“ und appellierte an die CSU-Kollegen, respektvoller miteinander umzugehen.

Die CSU-Räte forderten, um die Verwaltung zu entlasten und schneller voranzukommen, die drei gerade in Planung befindlichen Baugebiete von einem Ingenieurbüro bearbeiten zu lassen.

Entsponnen hatte sich die emotionale Diskussion, weil ein Sachverständigenbüro eingeschaltet werden soll, um ein Immissionsgutachten für das Baugebiet „Ringgarten/Steinberg“ zu erstellen und weil es darum wieder Verzögerungen gibt.

In der Nähe des geplanten Baugebiets war einst ein Schweinemastbetrieb geplant, darum hatte der Gemeinderat eine Veränderungssperre erlassen. Der Bauherr hat seine Klage gegen die Sperre inzwischen aber zurückgenommen und scheint auch kompromissbereit zu sein. Gemeinsam mit ihm, dem Sachverständigen und dem Gemeinderat soll nun ein neuer Standort für den Schweinemastbetrieb bestimmt werden.

Schließlich beschloss der Rat mehrheitlich, das Gutachten in Auftrag zu geben. Ebenfalls mehrheitlich wurde beschlossen, die Veränderungssperre für das Grundstück zu verlängern. Das erachtet das Bauamt für notwendig, weil offenbar noch ein Bauantrag aus dem Jahre 2007 für Schweinekoben existiert.

Den aber findet das Landratsamt nach Angaben von Bauamtschefin Andrea Steinlein nicht wieder, hat ihn aber offenbar nicht beschieden.

Darüber, ob nun das gesamte Bebauungsplanverfahren an ein Planungsbüro vergeben werden soll, um das Bauamt zu entlasten, wurde nicht entschieden.

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