Maukhalle in Spardorf speist sich aus Öko-Strom

24.1.2019, 18:00 Uhr
Maukhalle  in Spardorf speist sich aus Öko-Strom

© Foto: Marc Stötzer

Die Bürgergenossenschaft EWERG eG (EnergieWende Erlangen und Erlangen-Höchstadt eG) und der Öko-Energieversorger Naturstrom AG setzen dort ein nachhaltiges Energiekonzept um. Dafür startete nun der Bau von zwei Photovoltaikanlagen.

Eine Ziegelfassade und Teile des Schornsteins erinnern noch an die ehemalige Ziegelei in Spardorf. In die fünfgeschossige Maukhalle an der Grenze zu Buckenhof sind Büros und verschiedene Gewerbe eingezogen, unter anderen mehrere Ärzte, eine Apotheke und ein Fitnessstudio. Dieses Gebäude soll zukünftig mit Solarstrom versorgt werden, der auf den Dächern von zwei weiteren Markthallen neben der Maukhalle produziert wird.

Zwei Photovoltaikanlagen werden dafür auf den Flachdächern der beiden Markthallen installiert. Der Anlagenbau der Energiegenossenschaft EWERG auf dem östlichen Dach begann bereits am 7. Januar, der Bau der Naturstrom-Anlage startete am 14. Januar. Sie werden voraussichtlich über eine installierte Leistung von 225 kWp und 200 kWp verfügen. Pro Jahr sollen zirka 380 000 kWh elektrische Energie produziert werden. Das entspricht rein rechnerisch dem Jahresverbrauch von 110 Dreipersonenhaushalten.

Überschüssiger Strom aus den Anlagen fließt in das öffentliche Stromnetz. Wird einmal mehr Strom benötigt, als durch die Anlage erzeugt wird, so wird dieser durch 100 Prozent Ökostrom von Naturstrom zugeliefert. Tim Meyer, Vorsitzender und Leiter des Geschäftsbereichs Dezentrale Energieerzeugung bei Naturstrom, betont: "Gewerbetreibende können günstigen Solarstrom direkt vom Dach beziehen – auch, wenn sie selbst nicht Betreiber der Anlage sind. Sie sparen somit den Planungsaufwand und die Investition, profitieren aber von den Vorteilen einer nachhaltigen, lokalen Stromversorgung."

Eigentümerin der Photovoltaikanlage auf dem östlichen Markthallendach ist die EWERG, die auch den Kontakt zum Immobilieneigentümer und wichtige Teile der Projektentwicklung in die Partnerschaft eingebracht hat. Die Anlage der EWERG befindet sich damit komplett in Bürgerhand. Die Genossenschaft hatte Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld dazu aufgerufen, sich an der Photovoltaikanlage zu beteiligen und so Teil der Energiewende vor Ort zu sein.

Dieter Emmerich, Vorsitzender der EWERG, legt Wert auf die nachhaltige Wirkung: "Unser Ziel ist es, Erneuerbare Energien in der Region voranzutreiben und dass Bürgerinnen und Bürger in die Anlagen investieren. Wir freuen uns sehr, wenn Immobilien-eigentümer sich, wie in diesem Fall, selbst für eine ökologische Nutzung ihrer Gebäude einsetzen. So konnten wir auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei eine nachhaltige Stromversorgung für die gewerblichen Mieter umsetzen."

Die Photovoltaikanlagen auf der alten Ziegelei sind nicht das erste Projekt, das Naturstrom gemeinsam mit der EWERG erfolgreich durchführt: 2014 hatte die Genossenschaft mit dem Ökostrom-Pionier den Solarpark Uttenreuth auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots der US-Armee umgesetzt. Weitere Infos dazu unter www.bavariastrom.de

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