Stadträte wollen "Innenstadt-Shuttle" für Erlangen

24.1.2017, 11:00 Uhr
Stadträte wollen

© Stefan Hippel

Bringt die Idee wirklich neue Kunden für die Geschäfte in der Innen- und Altstadt? Lockt ein "Innenstadt-Schuttle" mehr Menschen tatsächlich in die Läden und steigert ihre Lust zu kaufen?

Schwierige Fragen, die sich nicht so einfach beantworten lassen. Auch die Stadträte im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss hatten ad hoc keine Lösung parat - unabhängig von der politischen Couleur. Birgitt Aßmus, die Fraktionsvorsitzende der CSU, sagte zum Beispiel: "Die Idee klingt ganz interessant".

Das fand auch Dirk Goldenstein (SPD). Er machte deshalb den Vorschlag, auf den man sich im Ausschuss dann auch einigte: Die Stadträte, die sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen, treffen sich und entwickeln - gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung und dem City-Management - erste belastbare Vorstellungen und Ziele. Mit diesen Ergebnissen kommen sie dann zu weiteren Beratungen wieder in den Ausschuss.

Die Vorstellung eines "Innenstadt-Shuttles" gibt es schon länger. Der Ideengeber dafür, so Finanz- und Wirtschaftsreferent Konrad Beugel, sei Kurt Greiner, Geschäftsinhaber und stellvertretender Erlanger Ortsvorsitzender des Handelsverbandes.

Zwei Routen im Gespräch

Von einer "Bimmelbahn" hatte Greiner gesprochen, denkbar sind natürlich auch modernere Modelle, bis hin zu einem modernen elektrobetriebenen Zug, vergleichbar mit einem "Airport Shuttle".

Die ersten Annäherung an das Thema hat Christian Frank, der City-Manager, in den Haupt-, Personal- und Finanzausschuss gebracht. Frank stellte seine ersten Recherchen in verschiedenen Varianten vor. Fahren könnte der kleine Zug donnerstags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr. Der Service ist natürlich kostenlos. Die Intention ist schließlich, möglichst viele zu bewegen, das Bähnchen zu benutzen. Denkbar sei darüber hinaus auch, sie als "touristische Nutzung" kostenpflichtig fahren zu lassen.

Als Strecke brachte Christian Frank erst einmal zwei Routen ins Gespräch: Vom Rathausplatz über die Arcaden, Hugenottenplatz, Hauptstraße (Höhe Einmündung Wasserturmstraße) bis zum Martin-Luther-Platz. Die Rückfahrt verläuft vom Martin-Luther-Platz über die Neue Straße, den Theaterplatz und die Engelstraße wieder zum Rathausplatz.

Die zweite Möglichkeit sieht so aus: Vom Rathausplatz über die Arcaden, Großparkplatz (Parkplatz Innenstadt), Martin-Luther-Platz, Altstadtmarktpassage, Hugenottenplatz und von dort wieder zum Rathausplatz.

Mietmodelle vorzuziehen?

Unabhängig von der Frage, ob der Shuttle wirklich von den Kunden angenommen wird, spielen die Kosten eine entscheidende Rolle. Mietmodelle seien einem Kauf einer Bahn vorzuziehen, meinte Frank und präsentierte dem Ausschuss drei Varianten.

Variante 1: Ein Zug, betrieben mit einem Benzinmotor, der insgesamt 40 Personen in zwei Anhängern fahren könne. Mietet man diesen Zug für den Zeitraum von drei Jahren, dann kostet dies 6800 Euro im Monat, bei einer Verpflichtung für fünf Jahre fällt der monatliche Preis auf 5300 Euro. Die Bezahlung des notwendigen Personals sei in diesem Preis inklusiv. Variante 2: Elektromotor, Kosten für drei Jahre 10.600 pro Monat, für fünf Jahre 7500 pro Monat.

Die dritte Variante bezeichnete Frank als einen "Airport Shuttle". Ein hochmodernes Gefährt, angetrieben mit einem Elektromotor, Platz wird für 30 Personen geboten. Der Preis: 12.700 Euro pro Monat bei einer dreijährigen Verpflichtung, 8900 bei fünf Jahren pro Monat.

Unabdingbar notwendig für die Realisierung sei eine "unbegrenzte Fahrerlaubnis durch die Fußgängerzone und alle Innenstadtbereiche", erklärte City-Manager Christian Frank.

Finanzierung ist Herausforderung

Damit bleibt natürlich ein entscheidender Aspekt: Wie soll das Projekt "Erlanger Innenstadt Shuttle" finanziert werden? Christian Frank warf diese Frage unter dem Punkt "Herausforderungen" auf.

Er setzt darauf, Sponsoren zu finden, die den Zug als Werbemedium verstehen. "Werbeflächen können direkt auf dem Shuttle genutzt werden". Darüber hinaus nannte er "ausreichende Zuschüsse der Stadt bzw. Dritter".

Das Thema steht voraussichtlich im April oder Mai wieder auf der Tagesordnung des Finanzausschusses.

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