Modell des Erlanger Siemens-Campus kann besichtigt werden

27.2.2015, 08:17 Uhr
Modell des Erlanger Siemens-Campus kann besichtigt werden

© Egbert M. Reinhold

Jürgen Engel schilderte bei der Ausstellungseröffnung ein bisschen, vor welchen Problemen sein Architektenbüro beim Siemens Campus stand: „Auf dem Gelände stehen ja viele Bäume. Diese Bäume in den Entwurf zu integrieren, war eine Herausforderung.“

Diese Herausforderung hat das Frankfurter Architektenbüro nach Ansicht der Jury am besten gemeistert. Engel: „Als Besonderheit wird sich ein 36 Meter breiter Grünstreifen mit Bäumen durch das Campusgelände ziehen“. Denn der Siemens-Campus soll nach Ansicht des Architekten nicht nur zum Arbeiten genutzt werden: „Der Siemens-Campus soll für alle Bürgerinnen und Bürger von Erlangen ein Anziehungspunkt werden.“

Ganz im Sinne von Oberbürgermeister Florian Janik, der sich über die Weiterentwicklung der Stadt sehr freut und auch ein bisschen aus dem Nähkästchen der Jury verriet, der er auch angehörte: „Natürlich gab es verschiedene Meinungen und es wurde auch schon mal laut“. Der Siegerentwurf wurde aber einmütig beschlossen.

In der Ausstellung sind auch die Pläne der zweit- und drittplatzierten Architekten zu sehen: Ferdinand Heide aus Frankfurt/Main und JSWD Architekten aus Köln. Ein Film bietet Einblick in die zweitägige Sitzung der Jury. Zsolt Sluitner, Geschäftsführer von Siemens Real Estate, betonte noch einmal, dass Siemens daran gelegen ist, den Campus auch als offenen Stadtteil zu konzipieren.

Der Siemens Campus ist nach Angaben von Siemens „mit einer Grundstücksfläche von rund 54 Hektar das für Siemens größte Bauvorhaben weltweit“. Mit dem Bau werde im Herbst 2016 zunächst auf dem Gelände westlich der Günther-Scharowsky-Straße begonnen. 2018 sollen dann die ersten Gebäude fertig sein. Das gesamte Projekt soll bis 2030 realisiert werden. Insgesamt betragen die Kosten für den neuen Erlanger Stadtteil rund 500 Millionen Euro.

Trotz des in Erlangen geplanten Stellenabbaus wird der Bau des Siemens-Campus als Bekenntnis zum Standort Erlangen gewertet. Es sei nicht davon auszugehen, dass der Konzern in Erlangen rund eine halbe Milliarde Euro investiere, um sich dann aus der Hugenottenstadt zurückzuziehen, war am Rande der Ausstellungseröffnung zu hören.

In den Gebäuden sollen die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen. Siemens Chef Joe Kaeser hatte bei der Vorstellung des Gewinners des Architektenwettbewerbs noch einmal unterstrichen, dass auch die gewandelte Arbeitswelt zum Entschluss beigetragen habe, den neuen Campus zu bauen:

„In einer digitalen Welt brauchen wir auch Arbeitsplätze, die diesen neuen Anforderungen gerecht werden. Mit dem Siemens Campus Erlangen wollen wir Spitzenforschern aus aller Welt ein Zuhause geben, von dem unsere Kunden und Mitarbeiter und das gesamte Umfeld auf Dauer profitieren."

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