Möhrendorfer am ÖPNV beteiligt

5.9.2015, 18:00 Uhr
Möhrendorfer am ÖPNV beteiligt

© Foto: André De Geare

„Wir haben noch keine genauen Vorstellungen, aber der Linienverkehr von und nach Möhrendorf soll besser werden“, betont Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamtes. Je mehr Bürger sich an der Befragung beteiligen, desto leichter wäre es für die Planer, Mehrheitswünsche mit zu berücksichtigen. Der entsprechende Fragebogen lag dem jüngsten Amtsblatt der Gemeinde bei.

Folgendes Prozedere ist dabei vorgesehen: Die ausgefüllten und zurückgegebenen Fragebögen werden ausgewertet, Landkreis, Gemeinde und Planer setzen sich zusammen, um Empfehlungen für die künftige Linie 254 zu erarbeiten. Der Kreistag entscheidet danach darüber, was ab Dezember 2018 auf der Linie 254 passiert.

Möhrendorfs Bürgermeister Thomas Fischer freut sich, dass in einer Gesprächsrunde mit dem Landratsamt der zuständige Referatsleiter Wolfgang Fischer gleich auf seinen Vorschlag angesprungen ist, doch die Bürger aus Kleinseebach und Möhrendorf in die Planung einzubeziehen.

Gemeinsam habe man einen Fragebogen erarbeitet, mit dem die Bedürfnisse der Bevölkerung hinsichtlich des ÖPNV eruiert werden sollen. Möhrendorf sei hier ein schwieriges Pflaster, erklärt der Gemeindechef. Man habe einerseits den „Luxus der Nähe zu Erlangen“ mit dem wunderbaren Radweg der ehemaligen Gemeindeverbindungsstraße nach Erlangen, der von vielen Bürgern genutzt wird. Gleichfalls ist es nach Thomas Fischers Worten ein Luxus, im Regnitztal zu liegen und doch in ruhigem Abstand zu den Verkehrsachsen von Bahn und Autobahn.

Eine Sackgasse sorgt für Ärger

Das bringt der Gemeinde andererseits den Nachteil, keinen eigenen Anschluss an das S-Bahn-Netz zu haben. Darüber hinaus ist Möhrendorf für die Buslinie eine Sackgasse. Hier ist Endstation.

Krux an der bisherigen ÖPNV-Planung ist in Fischers Augen, dass nur die Hauptorte im 30-Minuten-Takt angefahren werden, die Nebenorte lediglich im 60-Minuten-Takt. „Das mag in Weisendorf richtig sein, hier passt das nicht“, sagt der Bürgermeister im Brustton der Überzeugung. Denn die beiden Gemeindeteile Kleinseebach und Möhrendorf seien praktisch zusammengewachsen, so dass man von Haupt- und Nebenort gar nicht mehr reden könne. Wenn es nach ihm ginge würden Möhrendorf und Kleinseebach im 30-Minuten-Takt angefahren, „und zwar in einem gleichbleibenden Takt.“ Der ÖPNV-Nutzer müsse sich darauf verlassen können, dass der Bus zum Beispiel immer um fünf Minuten nach voller Stunden und um fünf Minuten nach Halb kommt.

Für diejenigen, die den Bus schon nutzen, sei die Beantwortung des Fragebogens leicht. Denn die wissen ja schon, wohin sie wollen und wie sie dort mit dem ÖPNV hinkommen. „Wir müssen aber versuchen, Antworten von mehr Bürgern zu erhalten und mehr Bürger in den Bus bringen.“ Man müsse dabei auch an die demografische Entwicklung denken, die älter werdenden Bürger im Blick haben.

Bis 18. September haben die Bürger der Gemeinde Möhrendorf nun Zeit, ihre Wünsche an den ÖPNV zu äußern. Dazu zählen unter anderem Fahrziele, gewünschte Haltestellen, Anbindung an die Schiene und Fahrzeiten.

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