Nach Dammbruch: Abdichtung soll gesichert werden

27.3.2018, 06:00 Uhr
Nach Dammbruch: Abdichtung soll gesichert werden

© Klaus-Dieter Schreiter

"Irgend ein Tier" habe sich von der Wasserseite her gerade an der ungünstigsten Stelle in den Damm gegraben, sagt der Chef vom Erlanger Umweltamt, Reiner Lennemann. Diese Stelle liegt genau dort, wo die Spundwände enden, die den um den Dechsendorfer Weiher führenden Umlaufgraben vom Endsee trennen, und in den Damm übergehen. Weil das Erdreich auch noch feucht war, hatte sich das Wasser aus dem Endsee nicht nur einen Weg durch den von Tieren gegrabenen Gang durch Damm gesucht, sondern diesen auch schnell breiter gespült. Das hat zu einem beachtlichen Wasserverlust im Endsee geführt.

Kritischer Wasserverlust

Über den erst vor zwei Jahren in Betrieb gegangenen Umlaufgraben war das Wasser dann abgeflossen. Dieser Graben ist zur Verbesserung der Wasserqualität im Dechsendorfer Weiher gebaut worden.

Weil im Endsee, der vom Wasser aus dem Markwald gespeist wird, eine der größten Populationen von streng geschützten Moorfröschen weit und breit lebt, ist der Wasserverlust besonders kritisch. Denn der Moorfrosch ist auf permanent nasse Biotope angewiesene und leidet besonders unter der großräumigen Trockenlegung und Kultivierung von Mooren und anderen Feuchtgebieten.

Hätte der Leiter der nahen Baustelle das Loch im Damm nicht so schnell bemerkt, und wäre das THW nicht so schnell zur Stelle gewesen, dann wäre es den Moorfröschen in dem kleinen Weiher gerade jetzt in der Laichzeit schlecht gegangen. Denn der Wasserspiegel im Endsee war da bereits um fast 15 Zentimeter abgesunken.

Schwieriger Zugang

Um diese seltene Population zu schützen ist Reiner Lennemann auch gleich aktiv geworden und hat eine Spezialfirma damit beauftragt, weitere Spundwände in den Boden zu rammen, um so weitere Teile des Dammes zu schützen.

Der Chef des Umweltamtes hofft, dass die Arbeiten kurzfristig beginnen können, damit die provisorische Abdichtung des Loches zwischenzeitlich nicht wieder aufbricht. Allerdings ist der Zugang zu der Schadensstelle schwierig, weil dort gerade Gräben für die Versorgungsleitungen für die Festivalwiese gezogen werden.

Weil der Waldboden noch recht feucht ist und dadurch noch reichlich Wasser aus dem Wald in den Endsee fließt, hofft Lennemann, dass der kleine Weiher bald wieder seinen normalen Wasserstand erreichen wird. Dann können auch die geschützten Moorfrösche in Ruhe laichen.

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