Neues Sportlerdomizil

26.6.2013, 00:00 Uhr
Neues Sportlerdomizil

© Klaus-Dieter Schreiter

Man solle aufpassen, dass man sich nicht gegenseitig „madig“ mache und die Kunst gegen den Sport ausspiele, mahnte ein Bürger, nachdem Bubenreutheum und Sportverein ihre Vorhaben vorgestellt hatten. Er schlug darum eine Zusammenarbeit vor, was der Vorstand des Fördervereins, Norbert Kneuer, gleich aufgriff. Vielleicht, meinte er, könne man ja sogar ein gemeinsames Gebäude errichten. Susanne Zahn, Vorstandsmitglied vom Bubenreutheum, argwöhnte jedoch, dass es dann mit den zugesagten Fördergeldern Probleme geben könnte. Man will aber reden.

Die Mängel an dem maroden alten Sportheim stellte der Vorsitzende des SVB, Klaus Gruber, der Versammlung vor und machte deutlich: Es geht gar kein Weg an einer neuen Sportanlage vorbei. Darum wolle man nun nicht mehr nur Absichtserklärungen abgeben, sondern den Umzug auf das derzeitige Übungsgelände am Steinbuckel planen.
Auch der Vorsitzende des Fördervereins, der inzwischen 350 Mitglieder hat, meinte: „Das alte Sportheim erhalten geht nicht mehr, wir müssen ein neues gestalten“. Kein „Wolkenkuckucksheim“ solle auf dem zu erweiternden Gelände an der Straße nach Igelsdorf gebaut werden, sondern ein funktionales Gebäude für ein soziales Miteinander in Bubenreuth. Darum dürfe man „die Gemeinde nicht aus der Pflicht lassen“.

Verschiedene Möglichkeiten

Vier Varianten zur Erweiterung des Geländes – in der ersten Ausbaustufe rechnet man mit Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro – hatten sie von Planern ausarbeiten und dafür auch schon die Finanzierungsmöglichkeit errechnen lassen. Demnach soll das alte Gelände an der Frankenstraße vermarktet werden. 1,3 bis 1,7 Millionen Euro könnten dabei erzielt werden, erläuterte ein eingebundener Finanzfachmann.
Unter Berücksichtigung der vorhandenen Schulden von gut 200000 Euro und von zu erwartenden Fördergeldern von 0,4 bis 0,5 Millionen Euro verbleibe eine Finanzierungslücke von etwa 500000 Euro. Die könne man zwar teilweise durch Sponsoren und den Förderverein decken, aber man werde die Gemeinde „selbstverständlich um Unterstützung bitten“, sagte Norbert Kneuer.
Der Förderverein werde nicht aufgeben, bis das Ziel erreicht sei. Kneuer appellierte auch an die Bürger, den Sportverein zu unterstützen, und stellte mit Blick unter anderem auf Möhrendorf fest: „Anderswo funktioniert es besser“. Immerhin sei seit 1975 mehrmals geplant und wieder verworfen worden. „Nach 40 Jahren sollte es nun mal zu einer Entscheidung kommen“, forderte er.

Den schon während einer früheren Veranstaltung durchgeklungenen Vorwurf, die Gemeinde habe zu wenig getan, wollte Altbürgermeister Klaus Pilhofer nicht auf sich sitzen lassen und stellte die früheren Leistungen für den Sportverein heraus.
Pilhofer warnte aber auch vor zu viel Euphorie. Immerhin gebe es für das Übungsgelände am Steinbuckel, das nun zu einer ausgewachsenen Sportanlage erweitert werden soll, erhebliche Auflagen. „Wahrscheinlich ist eine Erweiterung gar nicht möglich oder sehr schwierig“, mutmaßt er. Ohnehin gebe es mit dem in der Nähe geplanten neuen Wohngebiet Rothweiher ein neues Konfliktfeld. Pilhofer schlug vor, erst einmal mit dem Landratsamt zu klären, ob das Vorhaben des SVB überhaupt eine Realisierungschance habe.

Keine Kommentare