Neunkirchen: Schmutzwäsche kommt teurer

22.12.2014, 13:50 Uhr
Neunkirchen: Schmutzwäsche kommt teurer

© Harald Hofmann

Die Marktgemeinde kalkuliert diese Abgaben jeweils für einen Zeitraum von vier Jahren. Die nächste Periode läuft von 2015 bis einschließlich 2018. Bei der Gebührenfestlegung werden sowohl künftige Investitionen und Aufwendungen berücksichtigt als auch die Rechnungsergebnisse der Vorjahre unter die Lupe genommen.

Mit Mehrausgaben begründet

Der Sachverständige Christian Weiß (Kipfenberg), der für die Kommune die Kalkulation vornimmt, kam bei dem Prüfungsprozess zu folgendem akzeptierten Vorschlag: Die Ge- bühr für die Einleitung von Schmutzwasser ins Kanalnetz soll von 1,39 auf 1,50 Euro pro Kubikmeter erhöht werden, die Ableitungsgebühr für Regen- und Schmelzwasser weiterhin jährlich 0,63 Euro pro Quadratmeter Grundstückfläche betragen.

Heraufgesetzt werden zudem die Beitragssätze für den Anschluss von Gebäuden und Grundstücken an die Kanalisation. Sie sollen künftig 4,21 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche (bislang 3,86 €) plus 17,81 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche betragen (zuvor 15,38 Euro). Gemeindekämmerer Arne Schell, der diese Gebühren in seinen Verwaltungsvorschlag übernahm, zeigte in seiner schriftlichen Sitzungsvorlage zusätzliche Maßnahmen am Kanalnetz und erhöhte Abgaben an den Abwasserverband auf, welche die Beitrags- und Gebührenerhöhungen auch mit begründen.

Der Sachverständige Christian Weiß, der für den Zeitraum von 2007 bis 2018 ein Defizit von 5,6 Millionen Euro prognostizierte, hielt die Steigerungsraten bei Gebühren und Kanalanschlussbeiträgen für „moderat“. Gemessen an den doppelt so hohen Kosten, welche die 1040 Ermreuther und Rödlaser (Zweitwohnsitz inbegriffen), für die Schmutzwasserableitung nach Igensdorf abführen müssen, gilt: Den restlichen 7200 Neunkirchenern (angeschlossen ans Klärwerk Erlangen) geht es vergleichsweise gut.

Am Ende der Jahresschlusssitzung skizzierte Bürgermeister Heinz Richter die Themen, die der Gemeinderat 2014 in elf Sitzungen behandelt hatte.

Dazu gehörten (von unserer Zeitung um Zahlen ergänzt) die von der Kommune mit 4400 Euro mitfinanzierte Einführung der E-Book-Ausleihe in der Marktbücherei, des weiteren die Verabschiedung eines 20,9 Millionen Euro schweren Gemeindeetats und die Billigung des Mehrjahresprogramms 2015 bis 2017 mit einem Volumen von 60,3 Millionen.

Viel erledigt

Erwähnt wurde unter anderem auch die Beschäftigung mit insgesamt vier Baugebieten im Ortskern (zwischen Freibad und rund um den Gugelhügel) sowie in Ermreuth (Baumgarten und Saarstraße). Für die Jugendlichen und Heranwachsenden, die im Senioren-, Familien- und Bildungstreff in der Von-Hirschberg-Straße mit untergebracht sind, wurden Vorplanungen für eine später wieder eigenständige Bleibe (wahrscheinlich in den „Heuwiesen“, geschätzte Mindestkosten 900 000 Euro) getroffen.

Und dann gab dann auch noch Kommunalwahlen: Sechs Neulinge wurden im Gemeinderat vereidigt und ihre Vorgänger verabschiedet. Die Fraktionsstärken haben sich verändert, und auf den Posten des 2. und 3. Bürgermeisters gab es Umbesetzungen. Neu ins Gremium kamen die Grünen (zwei Mitglieder), deren Idee eines Energie- und Umweltausschusses von den Kollegen anderer Fraktionen mit umgesetzt wurde.

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