Notfall auf Gleisen: Anwohner beschweren sich über Lärm
19.6.2017, 11:23 UhrDer 57-Jährige fuhr laut Polizei gegen 10.35 Uhr mit seinem Auto auf der B2/Forther Hauptstraße in Richtung Gräfenberg. Auf dem Beifahrersitz saß seine Mutter. Vor einem Bahnübergang verlor der Mann plötzlich das Bewusstsein.
Das Auto kam daraufhin nach links von der Straße ab, streifte ein Andreaskreuz, rollte über die Schienen und kam schließlich im Gleisbett zum Stehen. Anwohner wurden durch den Lärm auf den Unfall aufmerksam, holten den Mann aus dem Auto und setzen den Notruf ab.
Glücklicherweise befand sich eine Polizeistreife in unmittelbarer Nähe des Unfallortes und traf deshalb innerhalb weniger Minuten ein. Da der 57-Jährige keinerlei Lebenszeichen zeigte, begannen die Beamten zusammen mit den Ersthelfern mit Reanimationsmaßnahmen.
Zwei unrühmliche Vorfälle
Während die Helfer um das Leben des Mannes kämpften, beschwerten sich andere Anwohner laut Polizei lautstark und in "verbal aggressiver Weise" beim Notfallmanager der Deutschen Bahn und den Polizisten über das ständige "Klingeln" der geschlossenen Schranken. Dieses konnte allerdings nicht abgestellt werden, da ein Zug im Forther Bahnhof wartete.
Eine 81-Jährige fuhr derweil mit ihrem Auto an den Einsatzkräften, die mit der Reanimation des 57-Jährigen beschäftigt waren, vorbei und überquerte den geschlossenen Bahnübergang, ohne sich um das Rotlicht oder die geschlossenen Schranken zu kümmern.
57-Jähriger überlebt
Der 57-Jährige konnte schließlich von einem Notarzt und dem Rettungsdienst stabilisiert werden und wurde zur weiteren Behandlung in ein Nürnberger Krankenhaus gebracht. Die Mutter des Mannes wurde bei dem Unfall nicht verletzt, sie erlitt aber einen Schock.
Da die Gleise blockiert waren, musste der Zugverkehr eingestellt werden. Auch der Straßenverkehr wurde von der FFW Forth umgeleitet. Die 81-Jährige Autofahrerin erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 700 Euro sowie zwei Punkte und ein Fahrverbot von drei Monaten.
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