OB Florian Janik liest in Erlangen für Bier

14.2.2018, 15:00 Uhr
Die Krüge hoch! Okay, mit so großen Mengen Gerstensaft wie hier bei der letztjährigen Bergkirchweih-Eröffnung muss Florian Janik im E-Werk sicher nicht hantieren.

© Harald Sippel Die Krüge hoch! Okay, mit so großen Mengen Gerstensaft wie hier bei der letztjährigen Bergkirchweih-Eröffnung muss Florian Janik im E-Werk sicher nicht hantieren.

)Der Ablauf dieses feucht-fröhlichen Lese-Abends unter der Moderation von Lucas Fassnacht dürfte mittlerweile bekannt sein: Jeder Besucher kann Texte jedweder Couleur mitbringen – egal, ob Gebrauchsanweisung, Roman-Ausschnitt oder eine Seite aus dem Telefonbuch –, die dann der Gast auf dem Podium vorlesen muss. Findet die Performance des Lesenden vorrangig die Zustimmung des Publikums, erhält der Vortragende ein Bier. Findet der Text mehr Beachtung, erhält derjenige, der ihn mitgebracht hat, das alkoholische Kaltgetränk.

Am Donnerstag stellt sich nun Oberbürgermeister Florian Janik der Publikumsmeinung ob seiner Rezitier- und/oder auch seiner Trink-Künste. Das E-Werk hat sich jedenfalls einen leicht schadenfrohen Ankündigungstext überlegt: "Dr. Florian Janik ist Oberbürgermeister der Stadt Erlangen. Seine Arbeit erfordert das Lesen anspruchsvollster Texte. Nun stellt er sich einer neuen Herausforderung: Er liest, was ihr mitbringt. Und ihr entscheidet, wie viel Bier er dabei trinkt. Hat er sich das gut überlegt? Wir wissen es nicht. Haben wir Angst um seine politische Karriere? Ein bisschen. Freuen wir uns? Oh ja."

Der Lese-Kandidat selbst gibt sich im Interview mit den Erlanger Nachrichten im Übrigen ziemlich unaufgeregt:

Herr OB Janik, beruht die Teilnahme am Format "Lesen für Bier" auf Ihrer eigenen Idee oder sind Sie angefragt worden?

Florian Janik: Das war Zufall. Lucas Fassnacht hat die Eröffnung des Westbads moderiert. Im Anschluss sind wir ins Gespräch gekommen, und da hat sich das dann so ergeben.

Wie stehen Sie persönlich zum Gerstensaft?

Janik: Ich bin definitiv eher ein Bier- als ein Weintrinker und freue mich sehr darüber, dass es in Erlangen wieder drei und bald sogar vier Brauereien gibt.

Gut trinken will natürlich ebenso gelernt sein wie gut lesen. Wie sieht es bezüglich beider Vorgänge bei Ihnen aus?

Janik: Wie die meisten Menschen habe ich zuerst das Lesen und dann das Bier trinken gelernt. Und man kann es ja sogar kombinieren, also ein Bier zum Buch. Und wer weiß, vielleicht reicht am morgigen Donnerstag ja jemand einen Text über Bier ein, dann könnten wir Bier trinkend über Bier lesen.

Die "Gefahr" an diesem Abend besteht natürlich darin, dass das Publikum sich stets zu Ihren Gunsten entscheidet, soll heißen, dass Sie ordentlich "bechern" müssen und darob die allseits bekannten (Rausch-)Folgen zu tragen haben. Ab welcher Menge ist denn bei Ihnen das Maß voll?

Janik: Das kommt ja immer auf die Grundlage und auf die Trinkgeschwindigkeit an. Aber wenn ich am nächsten Tag fit sein will, sollte nach dem dritten Bier definitiv Schluss sein. Und da ich am Freitag früh gleich einen Termin habe, hoffe ich auf eine ehrliche Bewertung durch das Publikum.

 

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