Panne bei Inbetriebnahme des neuen Burgbergtunnels

15.8.2016, 17:46 Uhr
Die neue 306 Meter lange Tunnelröhre durch den Erlanger Burgberg ist seit gestern für den Zugverkehr freigegeben.

© Harald Sippel Die neue 306 Meter lange Tunnelröhre durch den Erlanger Burgberg ist seit gestern für den Zugverkehr freigegeben.

Als am Montagmorgen die beiden neuen Gleise des zweiten Burgbergtunnels in das bundesdeutsche Bahnnetz aufgenommen werden sollten, kam es offensichtlich zu der Panne im Stellwerk.

Wegen der Störung setzte die Bahn zwischen dem Bahnhof Vach (der eigentlich im Fürther Stadtteil Stadeln liegt) und Forchheim Busse ein. Um 8.32 Uhr meldete die Bahn, dass wieder eingeschränkter Zugverkehr möglich sei, allerdings sei mit erheblichen Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen.

Weitere Strecken in Betrieb genommen

Im Laufe des Vormittags änderten sich die Störungsmeldungen. So fuhren ab etwa 11.15 Uhr die S-Bahnlinien nach Bamberg. Die S-Bahn nach Forchheim wurde in Erlangen beendet, weiter ging es mit Bussen.

Der neue Burgbergtunnel ist zweigleisig und entstand parallel zu Bayerns ältestem Bahntunnel. Die zwei Gleise in dem 1844 eingeweihten Tunnel werden seit Montag erneuert. Dann können vier Gleise von Nord nach Süd und umgekehrt genutzt werden.

Zeitgleich mit der Inbetriebnahme des neuen Burgbergtunnels nahm die Bahn in dem rund 16 Kilometer langen Bauabschnitt rund um Erlangen noch weitere Bahnanlagen in Betrieb. So etwa zwei neue Gleise auf einem 3,5 Kilometer langen Stück zwischen Eltersdorf und Erlangen, neue Brücken über die A 3, die Schwabach und die Martinsbühler Straße.

Der Burgbergtunnel ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nummer 8 (vde8) und umfasst die 500 Kilometer lange neue Strecke zwischen Nürnberg-Erfurt-Leipzig/Halle-Berlin. Ziel ist es, die Fahrtzeit von München nach Berlin auf etwa vier Stunden zu begrenzen. Zurzeit dauert die Fahrt zwischen fünf und sechs Stunden.

Tunnel schließt europäische Lücke

Bund, EU und die Bahn werden bis dahin rund 10 Milliarden Euro in den Ausbau der "Bahnmagistrale" investiert haben. Neben den bis zu 300 Stundenkilometern schnellen Zügen, gibt es auch eine neue Trasse für den Güterverkehr.

Der neue Burgbergtunnel wurde am 18. Februar 2015 begonnen, [13]der Durchschlag erfolgte am 2. Juli 2015. Der Tunnel ist mit knapp 307 Metern genau so lang wie der unter Denkmalschutz stehende erste Tunnel von 1844. Vor 172 Jahren war die Bahn zur Verbindung der Handelsplätze der Königreiche Bayerns und Sachsens geplant worden. 2017 werden die vier Gleise durch den Burgberg die Lücke im Europäischen Schnellbahnnetz zwischen Sizilien und Skandinavien schließen. Die beiden Portale des neuen Tunnels werden der Bauweise des bestehenden Tunnels aus dem Jahr 1844 nachempfunden.

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