Paukenschlag in Marktgemeinde Eckental

20.2.2017, 14:30 Uhr
Muss ohne zwei profilierte Parteimitglieder auskommen: Bürgermeisterin Ilse Dölle.

© Isabel Krieger Muss ohne zwei profilierte Parteimitglieder auskommen: Bürgermeisterin Ilse Dölle.

Die Entscheidung der beiden langjährigen Kommunalpolitiker ist ein Paukenschlag: Waren es doch Fensel und Wörner, die gemeinsam mit Bürgermeisterin Ilse Dölle 2012 die Freien Wähler verließen, um mit den Unabhängigen Bürgern Eckentals (UBE) nicht nur eine neue politische Kraft, sondern auch einen neuen Stil in den unter der Amtszeit von Wilfried Glässer (FW) intern verhärteteten Marktgemeinderat zu bringen.

Mit großem Erfolg und Einsatz verhalfen Wörner und Fensel ihrer Vorsitzenden bei der Stichwahl 2014 zum Sieg und Einzug ins Rathaus und wurden Fraktionssprecher der UBE, die mit sechs weiteren Mitgliedern auf einen Schlag acht Sitze im Gremium eroberte.

Paukenschlag in Marktgemeinde Eckental

© Archivfoto: Isabel Krieger

Doch nun ist alles aus: Mit sofortiger Wirkung haben Günter Fensel und Harry Wörner jetzt ihren Austritt aus der UBE bekannt gegeben.

Kein leichter Schritt, wie sie betonen, sondern einer, wie Günter Fensel sagt, der der "inneren politischen Überzeugung" geschuldet ist. In der Erklärung tun sich die beiden nicht leicht, sie habe mit dem Führungsstil und den Zielen der Bürgermeisterin zu tun, in deren Politik, aber auch in deren Umgang mit den Mitgliedern des Rates und der Fraktion sich die beiden Markträte nicht wiederfinden.

"Transparenz und Bürgernähe sind Schnee von gestern", kritisieren Fensel und Wörner. Mit diesen Themen waren Dölle und UBE 2014 in den Wahlkampf gegangen.

Paukenschlag in Marktgemeinde Eckental

© Archivfoto: Scott Johnston

Doch statt Themen offen zu diskutieren, würden viele Vorgänge den Marktgemeinderäten fertig präsentiert. "Ein Nein wird nicht akzeptiert." Die Bürgermeisterin habe einen "monarchischen" Führungsstil entwickelt. Es fehle das Miteinander von Verwaltung und Rat.

Bereits im Sommer 2016 hatte Günter Fensel deshalb den Fraktionsvorsitz an Felix Zosel abgegeben. Zum letzten Schritt führten massive Spannungen seit der Haushaltsverabschiedung im November, als Fensel den Entwurf ablehnte, weil er unter anderem mit den darin enthaltenen 60 000 Euro für Marketingmaßnahmen nicht einverstanden war. "Wir machen zu viel Show, anstatt uns auf unsere Aufgaben zu konzentrieren", sagt er.

Ein Dorn im Auge sind ihnen auch die Expansionspläne der Gemeinde, insbesondere das Gewerbegebiet in Forth: "Es geht um Wachstum um jeden Preis. Wir sehen nicht, wohin das führen soll". Nun wollen sie sich als Unabhängige der Unabhängigen im Eckentaler Rat einbringen. Günter Fensel will zudem dritter Bürgermeister bleiben.

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