Planung für Verwaltungsbau in Erlangen gehen weiter

25.3.2018, 06:00 Uhr
Planung für Verwaltungsbau in Erlangen gehen weiter

© Grafik: Amt für Gebäudemanagement

Alles unter einem Dach vereinen — das wünschen sich Planungsreferent Josef Weber und eine Stadtratsmehrheit. Denn derzeit finden sich etliche Ämter der Stadt- und Bauverwaltung übers Stadtgebiet verteilt. Die meist angemieteten Flächen gehen ins Geld. Rund 600 000 Euro löhnt die Stadt jährlich für die fast 4300 Quadratmeter, so Florian Engel, Leiter des Amts für Gebäudemanagement (GME), in der jüngsten Sitzung des Stadtrats.

Angestrebt ist nun (wie bereits ausführlich berichtet), alle bisher versprengten Standorte in einem Verwaltungsgebäude in der Gebbertstraße zwischen Museumswinkel und Medical-Valley-Center zu vereinen. Dazu gibt es bereits einen grundlegenden Beschluss des Bauausschusses vom Oktober vergangenen Jahres. Dieser sieht die Sanierung von Teilen des Museumswinkels vor, in dem das Stadtplanungs- und das Bauaufsichtsamt sowie Teile des Kulturreferates untergebracht sind.

In einem zusätzlichen Neubau soll darüber hinaus Platz für rund 300 Mitarbeiter, einen Bürgertreffpunkt, Besprechungsräume und vermietbare Reserveflächen geschaffen werden. Mit Sanierung und Neubau stünde damit eine Netto-Raumfläche von 8500 Quadratmetern zur Verfügung. Der Gesamtkostenrahmen liegt laut Engel zwischen 20 und 26 Millionen Euro.

Gegen einen Neubau hat sich die CSU-Fraktion bereits in der Oktober-Sitzung des Bauausschusses ausgesprochen. Abwarten und schauen, wie sich die Dinge entwickeln — das ist nach wie vor der Standpunkt der CSU. Denn für sie ist es durchaus absehbar, dass in den nächsten Jahren innerstädtisch viele Büroflächen frei werden, wenn Siemens-Mitarbeiter vom Siemens-Standort Mitte auf den neuen Campus im Stadtsüden umziehen.

Statt für einen Neubau an der Gebbertstraße plädierte die CSU dafür, ein Gebäude an der Werner-von-Siemens-Straße zu mieten oder zu kaufen und stellte einen Antrag auf Nachprüfung. Geprüft wurde von der Verwaltung daraufhin ein Gebäude in der Nürnberger Straße. Um "ein modernes, bürgerfreundliches und serviceorientiertes Gebäude zu schaffen", seien dort aber aufwändige Umbauarbeiten notwendig. Zusammen mit den Mietkosten wäre dies, so die Verwaltung, auf Dauer unwirtschaftlich.

Während Sprecher von SPD, Grüner Liste (GL), FDP und der Erlanger Linken (Erli) sich für die Lösung in der Gebbertstraße aussprachen, argumentierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat, Jörg Volleth, vehement dagegen. Ein "Beschluss wäre das falsche Signal", sagte er. Nicht nur, weil die Lösung zu teuer sei, sondern weil an dieser Stelle "wertvolle Flächen" für eine mögliche Erweiterung des Medical-Valley-Centers, das sich in direkter Nähe befindet, verloren gingen.

Noch völlig unklar ist, wie ein solches Verwaltungsrathaus in der Gebbertstraße finanziert werden soll. In der Vergangenheit waren dazu zwei Varianten im Gespräch: Zum einen eine Abwicklung über den städtischen Haushalt. Zum anderen eine Finanzierung über den Entwässerungsbetrieb (EBE). Die jährliche Belastung liege bei beiden Varianten zwischen 1,11 Millionen Euro für die Abwicklung über den städtischen Haushalt und 1,25 Millionen Euro für die Finanzierung über den Entwässerungsbetrieb, rechnete Florian Engel vor. Eine Anmietung von 8500 Quadratmetern auf Basis aktueller Mietangebote hätte hingegen jährliche Kosten in Höhe von 1,46 Millionen Euro zur Folge.

Eine Mehrheit aus SPD, GL, FDP und Erli votierte schließlich für eine Fortsetzung der Planungen. Eine Entscheidung über die Finanzierung wurde hingegen aufgeschoben.

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