Poetenfest: Wie im Bonbonladen

19.8.2012, 22:58 Uhr
Poetenfest: Wie im Bonbonladen

© Bernd Böhner

Beim Erlanger Poetenfest freue ich mich ganz besonders auf den Comiczeichner und Schriftsteller Gerhard Seyfried!

Einmal im Jahr fühle ich mich wie ein Kind im Bonbonladen, ich kann mir Literatur ganz nach Lust und Laune aussuchen. Der Poetenfest-Besuch beginnt für mich immer mit einem Milchkaffee. In aller Ruhe durchstöbere ich das Programm und markiere die Highlights. Einige Favoriten kristallisieren sich dabei schon heraus. Weil ich mich gerne spontan von den Autoren einfangen und begeistern lassen möchte, lese ich die vorgestellten Bücher bewusst nicht im Voraus. Beim neuesten Roman meines diesjährigen Favoriten Gerhard Seyfried ist das auch gar nicht möglich, denn der Spionagethriller schafft es gerade zum Poetenfest, offiziell erscheint er genau einen Tag danach.

Seyfrieds Comics haben mich bereits als Studentin amüsiert. Daher bin ich sehr gespannt auf seine Geschichte des deutschen Marineoffiziers Adrian Seiler, der 1911 an die deutsche Botschaft nach England geschickt wird. Hysterische Angst der britischen Bevölkerung vor deutschen Spionen, die Anfänge der modernen Geheimdienste und natürlich die Liebe sind die Zutaten dieses ungewöhnlichen Romans.

Trotz aller Planung im Vorfeld genieße ich es beim Poetenfest aber auch besonders, durch den Schlossgarten zu schlendern, kurz entschlossen bei Lesungen zu verweilen oder eilig dem Strom der Menschen zum Interview zu folgen. Und ganz ehrlich: Seine Bratwurst neben Volker Schlöndorff essen, das kann man nur auf dem Erlanger Poetenfest!
 

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