Prompte Bedienung

11.1.2011, 22:48 Uhr
Prompte Bedienung

© Bernd Böhner

Gestern hat Rosenzweig seinen eigenen scheckkartengroßen Ausweis erhalten, beantragt hatte er ihn bereits am 1. November 2010. Wodurch die Verzögerung begründet war, weiß Rosenzweig auch nicht. „In den ersten vier Wochen gab es sehr viele Aktualisierungen für die Software und das Terminal“. Danach hätten die Anfang November beantragten Personalausweise eigentlich geliefert werden können. Eigentlich.

Bundesweit häufen sich die Klagen von Meldebehörden über die schleppende Auslieferung der Ausweise. Vor allem arbeiten die Terminals noch immer nicht zuverlässig. An den Geräten müssen Bürgerinnen und Bürger ihre persönliche Geheimnummer ändern, um den neuen Ausweis verwenden zu können. Allein in München warten knapp 1000 Antragsteller seit November auf das neue Dokument.

In Erlangen seien solange Wartezeiten die Ausnahme, sagt Rosenzweig. Zwei Tage nehme die Bearbeitung in Erlangen in Anspruch, was die Bundesdruckerei zwischen dem Tag des Antrags und dem Tag der Ausweisabgabe im Bürgeramt mache, sei nicht beeinflussbar. Nach Angaben der Bundesdruckerei in Berlin seien 99 Prozent der im November beantragten Ausweise ausgeliefert worden.

28,80 Euro kostet der Ausweis, der viel mehr kann als Bürgerinnen und Bürger eindeutig zu identifizieren. Er kann mit einem Fingerabdruck noch mehr zur eindeutigen Identifizierung beitragen. Und er soll eines Tages sichere Ausweisfunktion im Internet bieten.

Weil das World Wide Web nicht unbedingt ein sicherer Ort ist, gibt Rosenzweig den Online-Nutzern des neues Personalausweises einen Rat mit auf den Weg in die unendlichen Weiten des Cyberspaces: „Nur wenn ein Computer in Ordnung ist, sollte man den Kartenleser auch nutzen“. Also den Rechner durch eine Firewall und ein aktuelles Antivirenprogramm schützen. „Außerdem sollte der Ausweis nicht dauernd auf dem Kartenleser liegen. Wer die Karte von dem Gerät wieder entfernt, ist auf der sicheren Seite“, so Rosenzweig.

Freilich gibt es im Internet noch nicht sehr viele Anwendungen, die etwa die Bestätigung der Volljährigkeit durch den neuen Ausweis verlangen. Rosenzweig rät jedem Online-Nutzer unter https://www.ausweisapp.bund.de die überarbeitete Software für den Personalausweis zu laden. Das „AusweisApp 1.0.2“ gibt es momentan allerdings nur für Windows-Rechner.

Wer keinen Internet-Anschluss hat oder die Online-Funktion des Ausweises nicht nutzen will, kann die entsprechende Funktion auch ausschalten lassen. Rosenzweig: „Dann kann der Ausweis wie früher genutzt und einfach vorgezeigt werden“.