„Publikumsliebling“ Dustin Brown tritt im House of Sports an

24.10.2014, 16:42 Uhr
„Publikumsliebling“ Dustin Brown tritt im House of Sports an

© Foto: Bertram Wagner

Die Macher in Eckental, mit Turnierdirektor Marcus Slany an der Spitze, freuen sich über den niedrigen „Cut“ (Ranking des letzten Spielers, der ins Hauptfeld gelangt) von 216 (im Vorjahr 253). Dies ist sicherlich dem guten Ruf dieser Veranstaltung zu schulden. Insgesamt werden bis zum zweiten November-Sonntag 35 000 Euro (und „Hospitality“) verteilt. Konkurrieren mussten die Franken in diesem Jahr mit den Veranstaltern in der Schweiz (Genf), in den USA (Charlottesville), Australien (Taralgon) und Reunion Island.

Nichts Neues gibt es von den Rahmenbedingungen, was in diesem Falle ein sehr positives Zeichen ist: Über 100 Sponsoren und doppelt so viele ehrenamtliche Helfer sind auch wieder dabei. Fest steht auch seit Mitte Oktober die diesjährige Meldeliste. Von den letztjährigen Finalteilnehmern ist ein „alter Bekannter“ aus Belgien wieder mit an Bord: Ruben Bemelmans musste sich vor einem Jahr nach drei Sätzen dem topgesetzten Benjamin Becker beugen. Der Sieger von 2013 ist in dieser Woche beim hochdotierten ATP-Turnier in Basel am Start.

In den kommenden Tagen rückt der letztjährige (von Becker bezwungene) Halbfinalist in den Mittelpunkt des Interesses: Dustin Brown hat viele Fans in Eckental, er genießt ob seiner Spielweise und auch ob seines Verhaltens den Status „Publikumsliebling“. Aber auch die Weltrangliste offenbart nur Gutes: Er ist der einzige Top-100-Spieler und damit an Nr. 1 gesetzt. Fränkische Tennisherzen, was wollt ihr mehr?

Auch wenn ihm in diesem Jahr die großen Siege bei den Grand Slam-Turnieren fehlen, errang der Deutsch-Jamaikaner mit der Rasta-Frisur Mitte Juni ein Erfolgserlebnis der ganz besonderen Art. Im westfälischen Halle bezwang er im Achtelfinale den damals frisch gebackenen French Open-Sieger und Nr. 1 der Welt namens Rafael Nadal. In einer Stunde schoss er den Spanier mit 6:4, 6:1 vom Platz und ließ sich von 10 000 Fans feiern. Und auch das darauffolgende Spiel hat Geschichte geschrieben: Brown verlor im Final-Tiebreak mit 16:18 (!) gegen Philipp Kohlschreiber.

In Halle konnte die aktuelle Nr. 92 ganz befreit und mit vollem Risiko auftreten, in Eckental ist er der „Gejagte“, der nach seinem Vorjahres-Erfolg im Doppel auch wieder in dieser Konkurrenz aufschlagen wird.

Auf der Setzliste folgt ihm Andreas Beck (ATP 108), einer von bislang fünf deutschen Spielern (weiter: Matthias Bachinger, Tim Puetz und Daniel Brands). Letztgenannter, der bereits zwei Mal in Eckental den höchsten Scheck entgegennahm (zuletzt 2012), ist sicherlich ein ernsthafter Titelanwärter, auch wenn sein Ranking (213) dies nicht vermuten lässt. Der Deggendorfer konnte von Juni bis zum Turnier in Wien im Oktober verletzungsbedingt nicht auf der ATP-Tour spielen und wurde so „durchgereicht“.

Naturgemäß gehen auch die Wild-Cards in der Regel an deutsche Akteure: Bereits fest ist die Zusage des Bayreuthers Philipp Petzschner. Petzschner, 2009 die Nr. 35 der Welt, ist ebenfalls aufgrund einer Schulterverletzung weit abgerutscht: Position 416 für den Franken.

Hochspannung gibt es bereits am ersten Turniertag, wenn das Hauptfeld ausgelost wird. Viertelfinale am Freitag, Halbfinale an Allerheiligen und der Sonntags-Finaltag mit 12 Uhr Doppel-Endspiel und um 14 Uhr Einzel-Finale.

Weitere aktuelle Infos (u.a. die Spielpläne) unter www.atp-turnier.de

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