Quelle gesucht und Gewölbe gefunden

19.5.2009, 00:00 Uhr
Quelle gesucht und Gewölbe gefunden

© Klaus-Dieter Schreiter

Dass es am Jungfernbrunnen früher einmal einen Felsenkeller gab, hatten die älteren Bürger schon immer erzählt. Man wusste auch, dass die Jungfernquelle ihren Ursprung in dem Kellergewölbe hat. Das aber war zugeschüttet, und niemand wusste genau, wo der Eingang einmal war.

Um die versiegte Jungfernquelle wieder zum Sprudeln zu bringen, musste man das Gewölbe aber frei legen, und deshalb machten sich die Mitglieder des Heimatvereins an die Arbeit. Mit Hilfe eines Baggers wurde der Eingang Ende 2006 gefunden und frei gelegt. Von Axel Meister wurde der Keller nach vielen Jahren erstmals wieder betreten, aber es gab keinerlei Pläne über das Gewölbe. Weder beim Bergamt in Bayreuth noch bei den Grundbuchämtern waren Unterlagen zu finden.

Eingeschwemmtes Erdreich

Deshalb wussten die Mitglieder des Heimatvereins nicht, was auf sie zukam, als sie sich durch das Gewölbe «wühlten», um es von eingeschwemmtem Erdreich zu befreien. Die Quelle, die nur etwa zwölf Meter hinter dem Eingang liegt, wurde schnell gefunden, frei gelegt und eingefasst. Sie sprudelt seitdem unaufhörlich und spendet klares Wasser.

Fast zwei Jahre dauerte es dann, bis die wesentlichen Gänge, die zwischen 1,20 Meter und 2,10 Meter breit und etwa 1,80 Meter hoch sind, «besenrein» waren. Sie verzweigen sich mehrfach und sind insgesamt mehr als 75 Meter lang. An einigen Stellen werden die Decken von mächtigen, in den Fels gehauenen Säulen gestützt. Auch Podeste gibt es, die ebenfalls in den Stein gehauen sind und wohl früher zum Sitzen dienten.

Lichtleitungen verlegt

Inzwischen haben die Mitglieder des Heimatvereins auch die Luftschächte frei gelegt und Licht in das Gewölbe gelegt, so dass es einigermaßen bequem begangen werden kann. Im letzten Jahr machten sich Hans Baader, Helmut Richter, Christian Walz und Peter Hofmayer daran, einen weiteren Gang frei zu legen. Er war durch Erdreich, das durch einen breiten Spalt in der Decke eingeschwemmt worden war, völlig verschüttet. Auch diese zwölf Meter können inzwischen begangen werden.

Am Himmelfahrtstag kann das Kellergewölbe besichtigt werden. Monika Hofmayer und die Mitglieder vom Baiersdorfer Heimatverein wollen sogar Musik, Getränke und Brotzeit anbieten. «Es ist genügend da», verspricht die rührige Vorsitzende.

Der Keller befindet sich direkt an der Einmündung der aus Kleinseebach kommenden Baiersdorfer Straße in die nach Röttenbach führende Hemhofener Straße. Einen Parkplatz gibt es schräg gegenüber.