Radioaktivität wird sichtbar

3.4.2018, 15:00 Uhr
Radioaktivität wird sichtbar

© Harald Sippel

Mit ihrem "Selbstbau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer" überzeugten die beiden Erlanger Schüler die Jury beim Regionalentscheid. Im April müssen sich die Achtklässler (beide 14 Jahre alt) nun gegen die Sieger aus den anderen bayerischen Regionen behaupten. Doch vorher geht’s zum Termin mit der Lokalpresse. Wir treffen uns im Physiksaal ihrer Schule.

Und dort gilt es gleich mal, die erste Frage zu beantworten: Was ist eigentlich eine Diffusionsnebelkammer? Sebastian Graupner und David Conka platzieren ein sperriges Holzgestell auf dem Tisch, hantieren mit Kabeln und stellen einen gläsernen Würfel obendrauf. "Mit der Nebelkammer kann man Radioaktivität erkennen", erklärt Sebastian Graupner. "Wir wollten erforschen, wie sich die verschiedenen Strahlungen in der Nebelkammer zeigen."

Während er weiter erklärt, wird eine Kupferplatte auf dem Boden des gläsernen Würfels auf Minus 40 Grad herunter gekühlt, darüber wabert Alkoholdampf. Betastrahlung zeige sich in diesem Dampf in dünnen, langen Schlieren, sagt Sebastian Graupner. Alphastrahlen würden sich hingegen in dicken, kurzen Spuren bemerkbar machen.

Um es zu demonstrieren, legt er einen unscheinbaren Stein in die Box. Wie Geschosse erscheinen die Alphastrahlen im Dampf. Bei dem Stein handelt es sich um ein Stück Uranerz. Das hat er vom Vater, und wer weiß, vielleicht auch den Forscherdrang. Sein Vater jedenfalls habe früher auch an "Jugend forscht" teilgenommen, erzählt der Schüler.

Eine 14-seitige Beschreibung ihres Experiments haben die beiden Jungen geschrieben und in den Weihnachtsferien jeden Tag im Bastelkeller eifrig an ihrer Nebelkammer gebaut.

Jetzt in den Osterferien dürften sie dort wieder zu finden sein. Wahrscheinlich wechseln sie aber auch zum Computer, denn nun gilt es, ein publikumswirksames Plakat zu entwerfen. "Dann ab zum Wettbewerb", sagt Sebastian Graupner.

Keine Kommentare