Radteam Herrmann wagt den nächsten Schritt

13.9.2018, 11:30 Uhr
Bundesliga und mehr: Noch professioneller möchte das Herrmann Radteam werden.

© Marcel Hilger Bundesliga und mehr: Noch professioneller möchte das Herrmann Radteam werden.

Als in diesem Jahr erstmals wieder eine Deutschland-Tour die Radsport-Szene begeisterte, waren die Baiersdorfer zum Zuschauen gezwungen. Obwohl sie sich in der Bundesliga bewiesen hatten, in der Gesamtwertung sogar Zweiter geworden sind, konnte keiner im Herrmann-Trikot an der Rundfahrt teilnehmen. Dem Team mit Elite-Status fehlt die Lizenz für Profi-Rennen.

Das vor allem sei der Grund, warum die Mannschaft nun in den Kontinental-Bereich aufsteigen will, sagt Teammanager Grischa Janorschke. "Wir wollen unseren Fahrern ein höherwertiges Rennprogramm bieten." Auch um talentierte Leistungsträger nicht wieder ziehen lassen zu müssen. 2017 hatte zum Beispiel Florian Nowak die Baiersdorfer verlassen, in diesem Jahr war er mit seinem neuen Team Lotto-Kern Haus bei der Deutschland-Tour dabei.

Sportlich läuft es jedenfalls: Marcel Franz holte den ersten Einzelsieg in der Bundesliga, zuvor war die Mannschaft im Zeitfahren Deutscher Meister geworden.

Radteam Herrmann wagt den nächsten Schritt

Bis das Radteam die Lizenz bekommt, müssen die Verantwortlichen jede Menge bürokratische Hürden meistern — und eine ordentliche Summe Geld überweisen. Zahlen möchte Teamchef und Namenssponsor Stefan Herrmann nicht nennen. "Die Lizenz reißt ein Loch in unser Budget, die Sponsoren werden noch stärker eingebunden." Doch finanziell steht das Projekt, auch wenn Herrmann sagt: "Auf unserem Trikot ist noch Platz." Für den Teamchef ist der Schritt "konsequent". Das organisatorische Umfeld sei längst auf Kontinental-Niveau.

Sportlich bleibt auch 2019 die Bundesliga das wichtigste Ziel. Hinzu kommen große Touren in Deutschland, inwieweit die Baiersdorfer im Ausland antreten wollen, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass 70 Prozent des aktuellen Kaders bleiben sollen. "Es wird nur wenige Veränderungen geben", sagt Janorschke.

"Ein Großteil der Leistungsträger hat bereits für nächstes Jahr unterschrieben." Schon jetzt gibt es Verträge und Vereinbarungen mit den Fahrern, auch eine "leistungsbezogene" Vergütung. Diese bleibt wie bisher. Ändern aber soll sich der Status des Teams: Offiziell sind dann alle Profis.

 

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