Radweg ab Dechsendorf lässt noch auf sich warten

9.4.2016, 12:00 Uhr
Radweg ab Dechsendorf lässt noch auf sich warten

© Foto: Rainer Groh

Dies haben die Nachfragen unserer Zeitung bei den beiden beteiligten Bauherren ergeben. Dies sind, auch für eine kurze Strecke innerhalb der Gemarkung Heßdorf, der Freistaat mit dessen Staatlichem Bauamt in Nürnberg, und die Stadt Erlangen. 650 Meter des noch radweglosen Straßenstücks zwischen der Abzweigung nach Röhrach, wo der Radweg von Röttenbach her seit fünf Jahren endet, und dem Kreisverkehr am Ortseingang von Dechsendorf, liegen nach Angaben des Staatlichen Bauamts auf gemeindefreiem Gebiet, gehören zum Staatsforst. Der restliche Kilometer, etwa ab Höhe des oberen Bischofsweihers bis in den Erlanger Stadtteil, ist Hoheitsgebiet der Stadt Erlangen.

Beide Körperschaften müssen also miteinander reden, unter anderem darüber, wer die Baulast übernimmt und wenn ja, wie. Es ist kein „klassisches Projekt“, wie es auf unsere Anfrage Norbert Grüner formuliert, im Staatlichen Bauamt der Abteilungsleiter unter anderem für Erlangen und den Landkreis ERH.

Freistaat zahlt

Man sei nicht untätig, sagt Grüner, und werde sich in ein paar Wochen zusammensetzen. Immerhin seien einige Fachbehörden zu hören, übers Wasserrecht, Naturschutz-Belange und anderes. Abgeschlossen sei die Grundstücksbeschaffung.

Beim Grunderwerb hatte sich auch Röttenbachs Bürgermeister Ludwig Wahl engagiert, dessen Gemeinde das Hauptinteresse an dem Lückenschluss wegen der vielen Rad-Pendler hat. Wie Wahl auf Anfrage bestätigt, hat so die Gemeinde Röttenbach ein Grundstück nahe dem Dechsendorfer Kreisverkehr aus privater Hand gekauft. Auf Erlanger Gebiet ist laut Wahl die Grundstücksfrage erledigt.

Engagiert bei Grundstücksverhandlungen hatte sich auch der Landtagsabgeordnete Walter Nussel (CSU), wie mehrfach berichtet, und auch der Heßdorfer Bürgermeister Horst Rehder. Rehders Gemeinde ist wegen einer schon vor Jahren getroffenen Vereinbarung nicht am Bau — und dessen Kosten — beteiligt, hilft aber, so Rehder auf Anfrage, nach Möglichkeit bei den Verhandlungen.

Ludwig Wahl hatte in der Röttenbacher Bürgerversammlung im Oktober 2014 bereits die starke Hoffnung geäußert, mit den Bauarbeiten könne im Frühjahr 2016 begonnen werden. Nussel bestätigte dies vor genau einem Jahr als Gastredner der Hauptversammlung des Röttenbacher CSU-Ortsverbands.

Tatsächlicher Stand der Dinge ist nach Auskunft von Norbert Grüner, dass 2016 wohl nur die Planung über die Bühne geht. Diese, die technische Ausführungsplanung, wird gemeinsam mit der Stadt Erlangen an ein Planungsbüro vergeben. Dies soll laut Grüner noch heuer geschehen, sobald Staat und Stadt Erlangen eine Sonderbaulast-Vereinbarung geschlossen haben, was in den nächsten Wochen geschehen soll.

Das Modell sieht so aus, dass der Freistaat den Bau auf gemeindefreiem Gebiet ganz zahlt und Erlangen für den Kilometer auf Stadtgebiet staatliche Förderung bekommt. Diese bewegt sich in der Regel zwischen 65 und 75 Prozent der förderfähigen Kosten, die auf Antrag der Stadt die Regierung von Mittelfranken gewähren würde. Grüner sagte, er sei guter Dinge. 2017 könne es mit dem eigentlichen Bau wohl losgehen. Für das vor inzwischen über fünf Jahren fertig gestellte erste Teilstück vom Röttenbacher Kreisverkehr bis zur Abzweigung nach Röhrach hatte der Staat wegen der verschiedenen Beteiligten die Regie beim Bau übernommen. Dies hält Röttenbachs Bürgermeister auch für den noch fehlenden Abschnitt für vernünftig.

Radwege kein Thema

Wahl sagte auch, er wolle sich bemühen, dass Schwung in das Vorhaben kommt. Der Radweg sei für Röttenbach im Moment das dringendste Problem. Wahl sagte, er werde Anfang Mai alle Beteiligten zu einem „Runden Tisch“ nach Röttenbach einladen. Der Stein müsse schnell ins Rollen kommen. Wie Wahl sagte, wurde der Radwegbau beim jüngsten turnusmäßigen Stadt-Umland-Gespräch nicht thematisiert.

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