„Rat & Tat“ hilft in Uttenreuth

30.9.2015, 12:00 Uhr
„Rat & Tat“ hilft in Uttenreuth

© Foto: Edgar Pfrogner

Wer etwa Begleitung zum Arzt, zum Friseur oder zum Einkaufen benötigt, kann sich an die Telefonnummer (01 51) 59 86 29 51 wenden, und zwar an den Werktagen Montag bis Freitag jeweils von 15 bis 19 Uhr. Angeboten werden aber auch Computerhilfe, Unterstützung beim Briefe schreiben, Kinderbetreuung und Hausaufgabenhilfe, Briefkastenleeren, Versorgung von Tieren und Pflanzen im Krankheitsfall oder bei Urlaub, Hilfe bei Haus- oder Gartenarbeit, kleinere Reparaturen, aber auch einfach Besuche zum Reden, Vorlesen oder Ähnliches.

Das sechsköpfige Organisationsteam betont jedoch eindringlich, dass man auf keinen Fall Handwerksbetrieben oder anderen gewerblich Tätigen ins Metier pfuschen wolle. „Wir helfen halt, wenn mal jemand nicht mehr auf die Trittleiter steigen kann, um eine Glühbirne auszuwechseln“, erklärt Wolfgang Witthuhn.

29 Bürger haben bereits ihren Willen bekundet, ehrenamtlich Nachbarschaftshilfe zu leisten. Genügend, meint Anne Mayer-Thormählen, um mit dem Nachbarschaftsnetz ans Werk zu gehen. Sie und ihre Kollegen vom Organisationsteam betonen gleichzeitig, dass niemand, der ein Hilfsangebot unterbreitet, sich damit für ewige Zeiten verpflichtet. Es herrscht absolute Freiwilligkeit. „Wenn einer sagt, er will nicht mehr, ist es auch gut“, sagt Mayer-Thormählen.

Diese Unabhängigkeit wird auch in der Organisationsform deutlich. Absichtlich hat das Organisationsteam darauf verzichtet, einen Verein zu gründen. „Wir sind weder partei- noch religionsgebunden“, fügt Ute Weinecke hinzu, die in der Vergangenheit schon jahrelang den Besuchsdienst in Uttenreuth mitorganisiert hat. Der Besuchsdienst geht übrigens in „Rat & Tat“ auf.

Für Jung und Alt

Die Initiatoren des Netzwerks, das nach dem Prinzip Bürger für Bürger funktioniert, legen auch Wert darauf, dass Rat & Tat für Jung und Alt zur Verfügung steht. „Auch junge Familien brauchen mal Hilfe. Denken Sie nur an den Erzieherinnenstreik, wo viele nicht wussten, wohin mit den Kindern“, nennt Rita Stoltz als Beispiel.

Dabei war, wie Anne Mayer-Thormählen erzählt, Ausgangspunkt für „Rat & Tat“ tatsächlich ein Workshop zum Thema „New generation — 60 plus“. Am Ende des Workshops stand die Frage, wie man Nachbarschaftshilfe in der eigenen Gemeinde planen könnte. Das war der Startschuss für die Vorbereitung von „Rat & Tat“.

Nachdem die Gemeinde hinter der Initiative steht und das Bürgernetzwerk mit einer kleinen finanziellen Starthilfe ausgestattet hat, kann es nun losgehen.

Am Montag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr, findet im Esperhaus neben der evangelischen Matthäus-Kirche eine Auftaktveranstaltung statt, bei der auch Bürgermeister Ruth und die Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises ERH, Jutta Leidel, ein Grußwort sprechen.

Kontakt: Tel. (01 51) 59 86 29 51, e-mail rat-tat-utt@t-online.de

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