Richtfest für umstrittenes Max-Planck-Institut in Erlangen

28.11.2014, 06:00 Uhr
Das umstrittene Max-Planck-Institut in Erlangen feierte Richtfest.

© Harald Sippel Das umstrittene Max-Planck-Institut in Erlangen feierte Richtfest.

Wie Dieter Grömling von der Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft in München bei der offiziellen Feier sagte, sei der schwierige Bau des Instituts drei bis sechs Monate in Verzug und könne voraussichtlich im Frühjahr 2016 in Betrieb gehen. Denn das Max-Planck-Institut sei tiefer als das Grundwasser gelegt worden. Deshalb habe die frisch verlegte Bodenplatte wegen eindringender Nässe bereits saniert werden müssen. Eine „weiße Wanne“ habe aber für Abhilfe gesorgt.

Auch Prof. Vahid Sandoghdar zeigte sich zuversichtlich, dass 2016 die Forschung in dem im wahrsten Sinn des Wortes „lichten Gebäude“ beginnen könne. Der scheidende Präsident der Universität Erlangen-Nürnberg Prof. Karl-Dieter Grüske lobte das neue Forschungsinstitut in Erlangen.

Innen- und Bauminister Joachim Herrmann bezeichnete das Max-Planck-Institut in der Staudtstraße 2 als „architektonischen Lichtblick, von denen es in Erlangen ja nicht so viele gibt.“ Der Freistaat habe seinerzeit nach dem Rückzug der US-Streitkräfte aus der Hugenottenstadt ein elf Hektar großes Gelände gekauft, um Platz für weitere wissenschaftliche Gebäude zu haben. Oberbürgermeister Florian Janik äußerte sich sehr zufrieden über die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Freistaat zum wissenschaftlichen Neubau.

Nachdem Handwerker Wilfried Remmert den obligatorischen Richtspruch aufsagte und ein Sektglas in die Tiefe geworfen hatte, war die offizielle Feier beendet. Auch der Bund Naturschutz hatte einen „Beobachter“ entsandt.

Forschung effizienter

Denn das neue Max-Plack-Institut für die Physik des Lichts entsteht am Rand des Naturschutzgebietes „Exerzierplatz“. Naturschützer befürchten, dass Tiere und Pflanzen auf dem Naturschutzgebiet in Mitleidenschaft gezogen werden.

Rund 60 Millionen Euro kostet der Neubau (davon kommen rund 50 Millionen Euro vom Freistaat), in dem nächstes Jahr 290 Arbeitsplätze untergebracht werden. Auf dem rund 1,5 Hektar großen Grundstück entstehen insgesamt drei Gebäude. Der fünfstöckige Forschungsbau mit einer spektakulären Eingangshalle signalisiert die räumliche Nähe zu den zukünftigen Universitätsbauten. Reinraum und Werkstattbau grenzen in niedrigerer Höhe an das Gebäude.

Im Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts werden Themen moderner Optik in Biologie und Medizin sowie die Wechselwirkung von Licht und Materie erforscht. Diese Forschung soll durch die Aufteilung in den drei Gebäuden effizienter werden. Die Freitreppe im Atrium des Hauptgebäudes soll alle Abteilungen miteinander verbinden.

Bei den Außenanlagen ermöglicht die Anordnung der drei Baukörper eine effektive Nutzung der Freiflächen. So werden sämtliche Parkplätze im Norden und Westen entstehen. Vorhandene Bäume und Sträucher sollen dabei weitgehend erhalten bleiben.

Die Fläche um den fünfstöckigen Institutsbau soll durch einheimische Bäume, Sträucher und Stauden aufgewertet werden. Das gesamte Bauwerk wurde als „offenes Gebäude“ konzipiert.

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