Rücksichtslose Zerstörung: Mountainbiker erneut in der Kritik

29.1.2014, 07:00 Uhr
Rücksichtslose Zerstörung: Mountainbiker erneut in der Kritik

© Klaus-Dieter Schreiter

Weil Freizeitsportler immer wieder auch außerhalb geeigneter Wege im Landschaftsschutzgebiet Meilwald unterwegs sind, entstanden in der Vergangenheit erhebliche Schäden in der Natur, unter anderem neben der Rathsberger Straße. Darüber hinaus fühlen sich viele Spaziergänger, darunter auch ältere Menschen aus dem nahegelegenen Wohnstift Rathsberg, auf den Spazierwegen durch die Radler gefährdet.

Um Lösungsansätze zu diskutieren, fand Mitte Januar ein offizielles Treffen zwischen Stadt und Sportlern statt, an dem auch Naturschutzwacht, Naturschutzbeirat und Umweltamt teilnahmen. Nicht eingeladen waren hingegen der ebenso betroffene Landkreis Erlangen-Höchstadt, die Gemeinde Bubenreuth sowie die staatlichen Forst- und Naturschutzbehörden.

„Man erhielt auch nicht den Eindruck, als seien die Vertreter der Stadt Erlangen an einer Lösung interessiert“, sagt Waldeigentümer Bernd Essing aus Rathsberg. Essing beklagt, dass aufgrund „massiver Kontrollen“ die Mountainbiker aus dem Stadtgebiet vertrieben wurden und daraufhin ihre Aktivitäten in die unmittelbar angrenzenden Privatwaldgrundstücke verlagerten.

Pöbelnde Biker

„Dort werden Bodenumgrabungen vorgenommen, um Sprungschanzen zu bauen, Rennstrecken errichtet sowie neue Strecken querfeldein dauerhaft befahren“, berichtet Essing. Die Folge: „Der Waldboden wird dadurch nachhaltig zerstört und es entsteht den Eigentümern zum Teil erheblicher finanzieller Schaden. Ein Betretungsrecht begründet kein Zerstörungsrecht.“

Immer wieder treffe man auch auf pöbelnde und sogar Mountainbiker, die angeblich Prügel androhten und rücksichtslos Andere gefährdend die Abhänge herunterrasten.

Für Bernd Essing, der auch für die Bubenreuther und Rathsberger Waldeigentümer spricht, ist das Maß voll. Gefordert sei jetzt die Stadt Erlangen, von der sich die Waldeigentümer „zeitnah“ rechtlich gesicherte Strecken für die Querfeldein-Radler wünschen - und zwar außerhalb der Privatwälder

Von den Mountainbikern selbst erwarten die Waldbesitzer „Achtung und Schadensfreiheit unseres Eigentums, schließlich würde auch keinem von ihnen gefallen, wenn wir Löcher in ihre Gärten graben, Bäume fällen, Hindernisse errichten und den Rasen kaputt fahren würden“.

Auch eine Kennzeichnungspflicht für Fahrräder, damit rücksichtslose beziehungsweise gefährdende Biker gemeldet werden können, könnte zur Lösung des Problems beitragen.

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