Rudern für eine bessere Lebensqualität

15.9.2010, 23:00 Uhr
Rudern für eine bessere Lebensqualität

© Schreiter

Aktuelle Untersuchungen würden zeigen, dass Sport nicht nur die Lebensqualität von Krebspatienten erhöhe, sondern auch die Therapie unterstütze, sagt der Vorsitzende der Stiftung „Leben mit Krebs“, Klaus Möller. Da man nicht den X-ten Lauftreff einführen wollte, habe man sich vor fünf Jahren in Mainz erstmals dem Rudern gewidmet. Das Angebot sei so gut angekommen, dass man allein in diesem Jahr schon acht Regatten organisiert habe, von denen die Erlanger heuer die Letzte ist. Bislang haben laut Möller mehr als 600 Tumorpatienten von den Erlösen der Veranstaltungen profitiert. Bis zum Jahresende würden es rund 800 sein, sagt er.

An der Erlanger Regatta nehmen neben Krebspatienten auch Teams aus Klinikpersonal, Ärzten und Sponsoren teil. Bislang sind 67 Boote und damit viel mehr als geplant gemeldet. Das Startgeld beträgt 250 Euro, und so kommt eine stolze Summe für die Stiftung zusammen, die zudem weitere Spenden erwartet. Gefahren wird eine 350 Meter lange Strecke im Gig-Doppelvierer mit Steuermann. Nach den Ausscheidungsläufen, die um zehn Uhr beginnen, folgen die Zwischen- und Endläufe. Die Siegerehrung wird gegen 16.30 Uhr stattfinden.

Der Klinikdirektor der Medizinischen Klinik 1 am Ulmenweg, Professor Markus F. Neurath, sagt, er sei „sehr angetan“ gewesen, als ihm die Stiftung vorgeschlagen habe, das Rudern gegen Krebs erstmals in Erlangen durchzuführen. Damit würden die Patienten aus dem Klinikalltag herauskommen und zudem Muskelmasse aufbauen, die ein wichtiger Parameter sei, um die Chancen zum Besiegen des Krebs zu verbessern. Auch sein Mitarbeiter, der Oberarzt Frank Boxberger, freut sich über die neu entstandene Zusammenarbeit mit der Stiftung und ist inzwischen sogar selbst zum Ruderfan geworden. Er geht davon aus, dass sich viele Zuschauer am Europakanal einfinden werden, weil die Veranstaltung von der gesamten Metropolregion getragen werde.

Sozialer Aspekt

Auf großen Zulauf hofft auch Lore Baer vom Ruderverein Erlangen, sieht sie in der Veranstaltung doch neben dem sozialen und therapeutischen Aspekt auch die Möglichkeit, die Randsportart Rudern „etwas aus der Ecke zu holen“. Deshalb engagieren sich ihre 30 Trainer auch schon jetzt beim Üben auf dem Wasser enorm. Den Besuchern der Regatta wird auch ein flottes Rahmenprogramm mit Livemusik, Hüpfburg Tombola sowie zahlreichen Infoständen einschließlich einem begehbaren Darmmodell geboten. Schirmherren sind der Bayerische Gesundheitsminister Markus Söder, Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis und sein Nürnberger Kollege Ulrich Maly.