Schafft Erlangen genug Wohnraum für Studenten?

26.2.2017, 16:00 Uhr
Schafft Erlangen genug Wohnraum für Studenten?

© Horst Linke

Wie schwer es ist, in der Universitätsstadt eine Wohnung zu finden, haben Johanna Jacksteit (21) und Maximilian Wittmann (24) am eigenen Leib erfahren: Über einen längeren Zeitraum mussten die beiden Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) nach einer Bleibe suchen, bis sie schließlich fündig wurden. Auch in ihrem Bekanntenkreis hätten sie ähnliche Erlebnisse mitbekommen, erzählten die beiden vor Beginn der jüngsten Stadtratssitzung im Gespräch mit dieser Zeitung.

Diese Erfahrungen nahmen sie mit einer Handvoll weiterer Studierender zum Anlass, einmal bei der Stadtspitze nachzufragen, was diese eigentlich für die Wohnsituation junger Studenten in der Stadt tut. In einer Bürgerfragestunde wollten die jungen Frauen und Männer, allesamt Mitglieder der Hochschulgruppe der Jungsozialisten (Juso), genau das von der Politik wissen — und formulierten dazu sieben Fragen. Die Stellungnahmen kamen mit den beiden Bürgermeisterinnen Elisabeth Preuß und Susanne Lender-Cassens sowie Baureferent Josef Weber von allerhöchster Stelle.

Gegen Hilfeleistung im Haus

"Wie kann es die Stadt und die Universität verantworten, dass ausländische Studenten gerade zu Beginn der Semester kein Dach über den Kopf haben und in der Bibliothek hausen müssen?", wollten die Studierenden unter anderem wissen. Die Antwort darauf lieferte Sozialbürgermeisterin Preuß. Das Referat für internationale Angelegenheiten der FAU weise die zugelassenen Studierenden seit Jahren darauf hin, dass die Wohnsituation in Erlangen sehr angespannt und das Mietniveau sehr hoch sei.

Zudem sei die Unterbringung von Studierenden keine explizite Aufgabe der Stadt, vielmehr müssten sie sich den Markt für bezahlbare Wohnungen mit anderen Gruppen teilen. Die städtische Tochter Gewobau habe dennoch auf Bitten der FAU vor einigen Jahren ein zum Abriss stehendes Gebäude der Gewobau notdürftig hergerichtet und dem Referat für Internationale Angelegenheiten zeitlich begrenzt zur Verfügung gestellt.

Generell, sagte Preuß, könne die Stadt den Bau von Wohnheimen finanziell nicht unterstützen. Das Baureferat stehe aber allen potentiellen Wohnheimbauern beratend zur Seite. Aktuelles Beispiel sei die Errichtung von rund 400 neuen geförderten Wohnheimplätzen an der Erwin-Rommel-Straße. Zudem erwähnte sie dabei auch das Projekt Wohnen für Hilfe: "Hier", sagte Preuß, "können Studierende gegen Hilfeleistungen in Haushalt oder Garten zu Familien oder alleinstehenden Erlangern vermittelt werden".

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