Schöne Melodien mit Punk-Energie: Dead City Rockets

9.1.2013, 12:28 Uhr
Schöne Melodien mit Punk-Energie: Dead City Rockets

© Rainer Windhorst

„Was ich schon immer mochte, sind kritische, zynische Texte, aber mit schönen Melodien und trotzdem mit viel Energie vorgetragen. Das erhöht den Gehalt“, erklärt der 32-jährige Tim Heerwagen. Seine Bandkollegen Basti und Chris nicken zustimmend. Zusammen sind sie die „Dead City Rockets“ – Punkrock made in Franken.

Kein festgefahrenes Schema zeichnet das Trio aus, seine Musik hat viele Facetten und seine Lieder unterscheiden sich auch inhaltlich deutlich voneinander, was vor allem an der Herangehensweise liegt. „Die Texte schreibt nicht einer, sondern jeder, der einen Text schreiben will, darf sich einbringen. Grundsätzlich schränken wir uns so wenig wie möglich ein. Zu sagen, wir machen jetzt nur sozialkritische Lieder oder Lovesongs, ist Schwachsinn“, erläutert Chris Geier, der 28-jährige Gitarrist der Band.

2010 gründeten Bassist Tim, Chris und dessen Bruder Pete die Band. Dieser verließ Anfang 2012 das Trio und als Drummer komplettiert der 35-jährige Bastian Kirchdörfer nun die „Dead City Rockets“. Alle Drei haben bereits vorher in Bands musikalische Erfahrungen gesammelt. Ihre Vorbilder bewegen sich zwischen „Guns’n’Roses“, „The Clash“ und den „Sex Pistols“. Doch der Erstkontakt mit der Materie lag bei Chris ganz woanders: „Meine ersten CDs waren tatsächlich von ,Bon Jovi‘ und ,Roxette‘, damals mit Elf“, erklärt er und grinst. „Vom Spielen her haben mich diese Skate-Punk-Zeiten be-einflusst.“

Im Alter von 14 bis 16 Jahren begann bei den Dreien die Leidenschaft für Musik. Die klassische Garagenband bildete hierbei die Grundlage. „Ich habe mit 16 Jahren angefangen. Vier Jahre war ich in den USA und habe dort ebenfalls in einer Band gespielt“, sagt Basti. „Mir macht’s Riesenspaß jetzt in dieser Band.“ Ende 2011 erschien ihre Debüt-EP „The Right To Suffer“, die neun Tracks umfasst. Ihre Lieder sind eingängig, melodisch und haben trotzdem das typisch punkige Feeling – inhaltlich bunt gemischt von kritischen Themen bis hin zu persönlichen Erlebnissen.

Dabei schließen sich gute Melodien und eine ernstere Message nicht zwangsläufig aus, wie auch Tim weiß: „Tanzbarer Rock’n’Roll, dessen Inhalt aber trotzdem zum Nachdenken anregt.“

Vor kurzem hatten Chris, Basti und Tim noch viele Auftritte. Dabei spielt nicht nur die Anzahl von Zuhörern eine Rolle, sagt Chris: „Wir hatten ein Konzert, da waren insgesamt ganz wenig Besucher. Zwei Leute haben vor der Bühne gestanden und sind abgegangen. Denen hat es wirklich gefallen. Das hat dann für uns das Konzert gerettet.“

Wer Punk hört, verbindet damit oft lautes Geschrei und verzerrte Gitarre. Doch die „Dead City Rockets“ können auch anders. So haben sie unter anderem drei Akustik-Konzerte gegeben. Ein guter Freund organisierte eine Fotografie-Ausstellung und bat die Band, diese musikalisch zu untermalen.

Chris erinnert sich genau: „Willst du wirklich, dass wir das musikalisch begleiten, da fliegen dir dann die Bilder von der Wand!“ Lachen. „Er hat dann gemeint, ob wir das akustisch machen könnten. Das war ein riesiger Erfolg.“ Seitdem bekam die Band immer wieder Anfragen, solche Konzerte nochmal zu wiederholen. Anfang März wird es daher eine kleine Akustik-Tour geben.

Neue Platte in Planung

„Es ist natürlich schon ein Wunsch und auch eine Anerkennung, dass die Musik sich irgendwann rentiert“, erläutert Chris. Um die 20 Auftritte hatten die „Dead City Rockets“ 2012. Ziele haben die drei Franken natürlich auch: „Weltherrschaft!“, sagen sie und lachen los. „Im Frühjahr wird auf jeden Fall eine neue Platte kommen!“

www.myspace.com/deadcityrockets
 

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